(gefunden unter http://busterg.blogspot.com/2005/06/donald-duck-lebt.html) Donald Duck lebt ... „Vielleicht, wenn ich mich hier hinsetze und auf die Sumpfhühner starre, die im Sumpf rumsumpfen. vermeide ich allen Ärger.“ Es ist gar nicht so lange her, als ich meine Bekannten noch dadurch verwirren konnte, dass in meinen Regalen zwischen den Büchern, die in aller Regel in einer durchschnittlichen Buchhandlung als „Klassiker der Weltliteratur“ bezeichnet werden, ich ein paar bunte Sammelbände von Donald Duck, Gaston oder dergleichen einordnete, obwohl ich das nachstehende Artmann-Zitat nicht kannte, sondern nur inhaltlich teilte: "Der einzige Mensch, der es heutzutage noch versteht, ordentlich die Welt zu besehen, ist Donald Duck. Aber der hat auch einen schwerreichen Onkel, der ihn, obgleich ein Geizkragen von Rang, häufig auf Reisen mitnimmt oder auf solche ausschickt, irgendwohin, meistens nach Inseln, um dort nach dem rechten zu sehen. Ich schätze daher den Donald Duck, trotz seiner bisweilen kaum entschuldbaren Ungeschicktheit, sehr. er ist der letzte, der mir von allen großen Weltdetektiven geblieben ist." Wohl bekannt war mir dagegen, dass der amerikanischen Literaturwissenschaftlers Leslie A. Fiedler seinen legendären Vortrag „Cross the Border - Close the Gap“ bereits im Juni 1968 gehalten hat . Fiedler entwickelt darin die Forderung, die Kluft zwischen ernster und unterhaltender, zwischen Hoch- und Trivialliteratur zu schliessen, da zur künstlerischen Darstellung der Wirklichkeit eine Auflösung aller Kanons, aller konventionellen Autoritäten nötig sei ... ... Ich erwähne das hier übrigens nur, weil am 9. Juni 1934 Donald Duck zum ersten Mal in einem Zeichentrickfilm auftritt. „Was starrst du mich an, o Ungeheuer? Zuckt schon der Mörderdolch in deiner Hand?“ Artmann betonte in seinem 1964 erschienenen, Roman „Das suchen nach dem gestrigen tag oder schnee auf einem heißen brotwecken, eintragungen eines bizarren liebhabers“: „Es wäre heute immerhin an der Zeit, sich bei uns zu bequemen, Comic Writing als das anzuerkennen, was es schon längst geworden ist, nämlich Literatur. Gelesen wird sie von den 97%, die keine Ahnung von Joyce oder Musil haben , doch wäre es meiner Meinung überaus wichtig, daß sich die 3%, die Joyce und Musil zu lesen vorgeben, auch über Comic Writing informieren wollten. Was geschieht indes aber tatsächlich? Der Intellektuelle lächelt bei solch einer Zumutung nachsichtig, kommt sich für derartige Kindereien zu gut vor ...“ Diese „Zumutung“ hat sich sicherlich nach so vielen Jahren etwas reduziert wie auch die Zahl derer, die dies als solch eine Zumutung empfinden. Allen Grenzgängern zur Belohnung: "CONTINUED: Das Ufer aus dem letzten Heft: PLUTO steigt fluchend und hundenaß aus dem Wasser des winterlichen Waldsees. Er knirscht laut. PLUTO: Knirsch. Während die Eiszapfen von der Blockhüttendachrinne weihnachtlich läuten, fliegt ein Schwarm Schneegänse ungerührt vorüber. PLUTO: Prff. DONALD, SANTA CLAUS, RED RED ROBIN und MICKEY kommen aus dem Haus und lachen über den knirschenden PLUTO. DONALD nimmte eine große Visitenkarte aus seinen Matrosenanzug: DONALD DUCK PLUTO: Seid bloß nicht so albern, ihr. Die Kinder lachen und moven weiter on." Geht’s denn noch dramaturgisch dichter? „Irgendwas rät mir, unverzüglich den Rückzug anzutreten.“
Donald Duck lebt
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