Unter http://www.taz.de/pt/2005/04/01/a0324.nf/text.ges,1 gibts das Folgende zu lesen: Donaldisten im Norden Der Donaldismus ist ein Nordphänomen. Erstens und überhaupt, weil er aus Skandinavien kommt. Zweitens wegen Hans von Storch, dem Begründer des deutschen Donaldismus in Hamburg. Im Norden finden auch die meisten Versammlungen der Donaldisten statt, wie diese Liste beweist: B.A.R.K.S.: Braunschweiger Anhänger Realdonaldistischer Konstruktiver Stammtischfreuden. Nächstes Treffen: 21. Mai. Kontakt: Uwe Wackerhagen, uwe@wackerhagen.de Bremer Stammtisch. Kontakt: Uwe J.F. Mindermann, Uwe.Mindermann@epost.de Hamburger Stammtisch. Nächstes Treffen: 27. Mai. Kontakt: Maikel Das, info@maikeldas.com Marburger Stammtisch. Kontakt: Gangolf Seitz, g.seitz@staff.uni-marburg.de S.N.O.W.L.S.: Süd-Niedersächsisch-Ost-Westfälisch-Lippischer Stammtisch der D.O.N.A.L.D. Nächstes Treffen: 22. April. Kontakt: Christian Pfeiler, snowls@t-online.de Südeuropäische Donaldisten: Stammtisch der SED in Karlsruhe. Nächstes Treffen: 7. Mai. Kontakt: PaTrick Martin, 313@gmx.de Der nächste große Donaldistenkongress ist am 16. April in den Kurpark-Terrassen Aachen. taz taz Nord Nr. 7628 vom 1.4.2005, Seite 23, 26 Zeilen (TAZ-Bericht) Die nächste ZusammenKunft der SED findet übrigens ausnahmsweise im SAARLAND statt.
Die MifüMi erscheinen neuerdings unter der Tarnbezeichnung "taz"
paTrick OP
@patrick
Der Donaldist Eine Begegnung mit Professor Hans von Storch, dem Begründer der Duck-Forschung Donaldismus (m): die wissenschaftliche Erforschung von Entenhausen (engl.: Duckburg). Ziel des Donaldismus ist, die Funktionsweise von Entenhausen zu verstehen. Als Ausgangsmaterial gelten die Geschichten, oder, wie die Donaldisten sagen, "Berichte" des Zeichners Carl Barks (* 27.3.1901 bei Merill, Oregon, + 25.8.2000 in Grants Pass, Oregon) in der deutschen Transkription von Erika Fuchs (* 7.12.1906 in Rostock). Sie sind in den 50er und 60er Jahren bei Walt Disney erschienen. Die verstreuten, unregelmäßig wiederkehrenden Berichte über den Donaldismus verwirren den Außenstehenden mehr, als dass sie ihm weiterhelfen. Zu unübersichtlich ist die Forschungslage, zu undurchsichtig die Querverbindungen, als dass sich ein konsistentes Bild ergeben würde. Anlässlich der laufenden Donaldismus-Ausstellung in Lauenburg an der Elbe erklärte sich Hans von Storch gegenüber der taz bereit, eine Einführung in den Donaldismus zu geben. Prof. Dr. Hans von Storch, Direktor am Institut für Küstenforschung Geesthacht, Inhaber eines Lehrstuhls für Meteorologie an der Universität Hamburg, ist der Begründer des deutschen Donaldismus und der D.O.N.A.L.D. (deutsche Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus). Es ist später Nachmittag, in der kleinen Kneipe im Hamburger Univiertel sind kaum Gäste. Hans von Storch erscheint underdressed, er trägt einen braunen Strickpullover, über den der Kragen eines rot-weiß-karierten Hemdes lugt. Bescheiden bestellt er ein kleines Glas Orangensaft und räuspert sich. Er habe eine dreiviertel Stunde Zeit, sagt er. taz: Herr von Storch, Sie behaupten, dass die Physik in Entenhausen eine andere ist als bei uns. Hans von Storch: "Genau. Sie müssen zum Beispiel damit rechnen, dass, wenn Sie eine Landkarte zerreißen und von einer Brücke ins Wasser werfen, jemand stromab die Landkarte zusammengesetzt wieder vorfindet. Das sind Dinge, die in Entenhausen möglich sind, aber nicht bei uns. Das heißt, der zweite Hauptsatz der Thermodynamik gilt in Entenhausen nicht." Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik handelt von der Entropie, also davon, dass die Ordnung im Universum nicht von alleine zunimmt. Hans von Storch hat sich intensiv mit der Physik von Entenhausen befasst. Auf der deutschen Donaldisten-Homepage steht (unter dem Stichwort "Die Genese der donaldistischen Forschung"): "Bedingt durch die dominante Rolle des Gründers der D.O.N.A.L.D., Hans von Storch, genoss der naturwissenschaftliche Zweig des Donaldismus in den Anfangsjahren der Organisation Vorrang." Im folgenden werden drei Standardwerke des Donaldismus ausgeführt, darunter von Storch: "Klima in Entenhausen" von 1978. Gute Idee eigentlich, man sollte den Klimaforscher Hans von Storch nach dem Klima in Entenhausen fragen. taz: Was sagen Sie zu den klimatischen Bedingungen in Entenhausen? Hans von Storch: "Donald kann zum Beispiel Wetter machen, und zwar etwas anders als man bei uns Regen macht. Er hat ein kleines Flugzeug, mit dem er Substanzen aussäen kann, es kommt da garantiert zu Niederschlag. Er kann sogar die Wolken so zurechtschneiden, dass nur scharf begrenzte Flächen beregnet werden. Er kann aber auch Schneesturm machen, und den macht er dadurch, dass er die Luft abkühlt. Das ist auch so eine Sache, die nur geht, wenn der zweite Hauptsatz der Thermodynamik nicht gilt." In welcher Klimazone liegt Entenhausen? "Es kommt zu schwersten Winterstürmen. Andererseits liegt Entenhausen auch am Meer. Wir haben Jahreszeiten, es gibt Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ich würde sagen, es ist eine Art gemischtes amerikanisches Klima." Hans von Storch spricht in schnellen, abgehackten Sätzen. Dabei schaut er zur Seite und verknotet unablässig seine Finger. Höchste Zeit, die Atmosphäre ein ein bisschen aufzulockern. taz: Herr von Storch, wie viele Donald-Duck-Hefte haben Sie eigentlich? Hans von Storch: "Ziemlich viele." So kommen wir nicht weiter. Der Donaldismus hat ja auch nichts mit Comic-Sammeln zu tun. Die Titel einschlägiger Veröffentlichungen, die auf der Donaldisten-Homepage aufgelistet sind, klingen Ehrfurcht gebietend: "Donaldistische Utopie, Teil 1 bis 3", "Ad maiorem Doretta gloriam. Das Paradies der guten Seele" oder "General Theory of Money Circulation, Materialism, and Greed". Hans von Storch: "Die Idee des Donaldismus kommt ja aus Skandinavien, dass wissen viele nicht. Es gibt ein zentrales Buch, das in Norwegen entstanden ist, das heißt "Donaldismen" und ist von einem Religionswissenschaftler namens Jon Gisle. Demnach ist es so, dass Entenhausen der friedliche, konstruktive Kosmos ist. In der Mitte gibt es einen Hügel, der steht da, wo Dagoberts Geldspeicher ist. Durch den Hügel geht die Weltachse, es dreht sich also alles um den Geldspeicher. Und außen gibt es die Anarchie, in der feindliche Kräfte wirken. In Entenhausen sind diese feindlichen Mächte Hexen wie die erotische Gundel Gaukeley. Dann noch Naturkräfte, Verbrecher und Ausländer." Langsam kommt Hans von Storch in Fahrt, er ist jetzt in seinem donaldistischen Element. Das ist gut, denn eine Frage muss noch raus: taz: Der Kosmos von Entenhausen ist mit Onkeln und Tanten bevölkert. Wer ist denn Donalds Vater? Hans von Storch: "Das ist nicht bekannt. Was wir wissen ist, dass Donalds Neffen Tick, Trick und Track Eltern haben. Die Mutter schickt die drei ja mitsamt einem Brief zu Donald, in dem sie den Vater erwähnt. Es ist aber nicht ganz klar, ob sie im eigentlichen Sinn Geschwister sind, oder ob irgendeine Verwaltung die Kinder in Dreiergruppen anordnet." Die Abwesenheit der Väter und Mütter ist aber schon auffallend. "Ja. Vielleicht findet ja so etwas statt wie bei Vampiren, dass man sich beißt. Eine Jungferngeburt ist es jedenfalls nicht. Schwangerschaften sind aus Entenhausen bisher nicht belegt." Ist vielleicht die Sexualität der Enten das Problem? "Nein, Sexualität ist den Ducks nicht fremd. Darüber wird allerdings nur sehr diskret informiert. Sicher haben sich Donald und Fräulein von Schwan aneinander erfreut. Daisy und Donald wohl auch." Aber wie Kinder auf die Welt kommen, bleibt im Dunkeln? "Eier sieht man dann und wann, aber nur bei den Tierartigen - es gibt ja von fast allen Wesen in Entenhausen zwei Sorten, intelligente und tierartige. Störche zum Beispiel gibt es als Professoren, die geruchsfreien Kohl zu entwickeln versuchen, und als bockbeinige Nestbewohner auf dem Dach." Hans von Storch ist jetzt in heiterster Stimmung. Es sind die Paradoxien, die unaufgelösten Widersprüche, die ihm Freude bereiten. Die Donaldisten nehmen das Material, das ihnen Walt Disney liefert, nicht einfach hin. Sie ziehen die Möglichkeit von Fälschungen in Betracht, sogar die von Zensur. Der Donaldismus ist eine kritische Wissenschaft. Daniel Wiese Die Ausstellung zum Donaldismus ist bis zum 10. April im Lauenburger Künstlerhaus, Elbstraße 54, zu sehen. Öffnungszeiten: Sonnabend und Sonntag, 15 bis 18 Uhr. taz Nord Nr. 7628 vom 1.4.2005, Seite 23, 199 Zeilen (TAZ-Bericht), Daniel Wiese aus http://www.taz.de/pt/2005/04/01/a0326.nf/text.ges,1
01.04.2005, 07:45:32
Bonner Donaldist
@bonner_donaldist
paTrick hat geschrieben: Hans von Storch: "Das ist nicht bekannt. Was wir wissen ist, dass Donalds Neffen Tick, Trick und Track Eltern haben. Die Mutter schickt die drei ja mitsamt einem Brief zu Donald, in dem sie den Vater erwähnt. Es ist aber nicht ganz klar, ob sie im eigentlichen Sinn Geschwister sind, oder ob irgendeine Verwaltung die Kinder in Dreiergruppen anordnet." - von der Verwaltung in einer Dreiergruppe angeordnet? Bei Tick, Trick und Track würde mich das alleine von der Namensähnlichkeit her verwundern. Weiß man da näheres? Ist vielleicht die Sexualität der Enten das Problem? "Nein, Sexualität ist den Ducks nicht fremd. Darüber wird allerdings nur sehr diskret informiert. Sicher haben sich Donald und Fräulein von Schwan aneinander erfreut. Daisy und Donald wohl auch." - Ist das bestätigt??? Die Donaldisten nehmen das Material, das ihnen Walt Disney liefert, nicht einfach hin. - Walt Disney? Naja... Sie ziehen die Möglichkeit von Fälschungen in Betracht, sogar die von Zensur. Der Donaldismus ist eine kritische Wissenschaft. - Sollte das nicht jede Wissenschaft sein? Wobei: Man weiß doch, was von Barks ist und was nicht, oder?
01.04.2005, 10:35:57
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