Mir ist bei meiner letzten Gesamtschau der Werke Carls des Grossen aufgefallen, dass Dagobert Linkshänder ist, oder zumindest eine ausgeprägte Beidhändigkeit mit Linkslastigkeit aufweist(Revolverführung im Gespent von Duckenburgh sei als prägnates Beispiel genannt). Linkshänder sind -wir wissen das aus der donaldistischen (sive Hirn-)forschung- Menschen, die rasch in der Lage sind, Zusammenhänge zu erfassen und vernetzt zu denken. Unschätzbar, wenn man sich vorgenommen hat Fantastillonär zu werden! Wie aber steht's mit Donald? Ist er nicht das Paradebeispiel des auf rechts umerzogenen Linkshänders, dem darum so gut wie alles misslingt? Ich denke, hier habe ich die absolut endgültige Antwort auf die so oft bewegte Frage nach den Gründen für DD's chronisches Scheitern! Wer widerspricht? Wer liefert zahlreich Beispiele -für was auch immer? Nichts für ungut, Constantin
Anatoide Linkshänder
:-anonymous
@:-anonymous
Auch DD ist beidhändig. In dem Bericht "Der Hundesitter" hält er in Bild 1 den Telefonhörer in der rechten Hand - Linkshänder tun das, um eventuell Notizen schreiben zu können. Etwas später lüpft er mit Links seine Mütze, hält sie gleich darauf in der rechten Hand. Die Hundekette hält er zunächst in der rechten Hand, wechselt dann beim Überqueren der Straße zur Linken, hält sie vor dem Viehhof wieder in der Rechten. Beim Hundebad schrubbt er wieder mit Links und greift mit der Linken zum (vermeintlichen) Haarentferner. Das "Versagen" DDs ist komplexer Natur und m.E. keinesfalls auf eine motorische Defizienz oder unorganisiertes Denken zurückzuführen. Er ist beileibe kein Tolpatsch. Als Regenmacher z.B. legt er ein unglaubliches kunstfliegerisches Können an den Tag - sein "Versagen" ist das Resultat unbeherrschter Eifersucht, nicht Folge beruflicher Inkompetenz. Meist scheitert er an seinem Hang zum Perfektionismus, mitunter auch an Selbstüberschätzung, bzw. Größenwahn. So räumt er als frisch gebackener Feuerwehrmann eine große Truhe leer, um Platz für seine Orden zu schaffen - und das, bevor er den Dienst angetreten hat. Er setzt sich stets sehr hohe Ziele, imaginiert sich stets als Held, will in seinem aktuellen Metier alle überragen und zerbricht an den viel zu hohen Hürden, die er sich selbst in den Weg gestellt hat. In diesem Sinne ist DD Kind geblieben (oder ein Don Quichote unserer Zeit), ein Kind, das sich in die Rollen seiner Helden nicht nur hineinträumt, sondern tatsächlich diese Rollen übernehmen will. Die Diskrepanz zwischen diesem Wunschdenken und der Realität führt zum ständigen (und notwendigen) Scheitern.
12.12.2003, 09:18:14
Das Schwarze Phantom
@das_schwarze_phantom
Mir liegen Quellen vor, wonach Dagobert eindeutig Rechtshänder ist (vgl. LT 16, S. 100 sowie MV 4/79, S.31). In letzterer Geschichte haben die Panzerknacker beobachtet, daß Dagobert seinen Stock nie in der linken Hand trägt - und die Panzerknacker müssen es ja wohl wissen. Schließlich steht Dagobert für sie immer im Fokus. Die meisten Bewohner des Duck-Universums dürften wohl Rechtshänder sein. Als Linkshänder hat sich lediglich Supergoof geoutet (s. MM 15/68, S.9), was natürlich auch für den "gewöhnlichen" Goofy gilt (s. DDT 320, S.38). Im übrigen sorgt das Phänomen der Linkshändigkeit im Entenhausener Kosmos durchaus für Zuwendung, denn selbst der geniale Ingenieur Düsentrieb trägt sich einmal mit dem Gedanken, einen Suppenteller für Linkshänder zu entwickeln (DDT 57, S.67). Beitrag geändert (14.12.03 12:08)
12.12.2003, 17:13:42
Louis de Lue OP
@louis_de_lue
Ich widerspreche hier entschieden: 1. Es spricht für die orthopädisch motologische Unbildung der Panzerknacker nicht zu wissen, dass eine Gehhilfe STETS auf der Gegenseite der Gehbehinderung geführt wird. Von Dagobert wissen wir, dass er gichtleidend ist. Stock rechts=Zipperlein im grossen Zeh links. Händigkeit und Standbein/Spielbein müssen aber keineswegs übereinstimmen. Dies den PK ins Stammbuch! Typischer PK-Fehlschluss. Ich kenne zwar die Geschichte, auf die sich das Phantom bezieht nicht, nehme aber an, dass die PK wie immer in ihren Plänen scheitern. Oder? Gegebenenfalls Gegenbeweis, Phantom! Ich sage, sie scheitern weil ihre Prämisse falsch ist, denn 2. Dagobert ist Linkshänder. KEIN Rechtshänder vermag mit einem sogenannten Double action-Revolver ohne dass der Hahn vorgespannt wäre mit der linken Hand eine Serie abfeuern, die ein vermutlich handgeschmiedetes Schloss einer mittelalterlichen Burgaussentür zersplittern lässt. Wer's nicht glaubt wende sich vertrauensvoll an seinen lokalen Jagdaufseher und bitte an einer abgelegenen Stelle des Reviers unter Aufsicht selbst mal probieren zu dürfen, z B nur mit einem kleinen 9mm Smith & Wesson. Aber vorher schon mal die Schamkappe aufsetzen! "Die meisten Bewohner des Duck-Universum" interessieren mich zwar, als Argument für Rechtshändigkeit Dagoberts lasse ich sie aber nicht gelten. Die meisten Menschen auf der Erde sind Frauen, also bin ich eine Frau??? Logik herbei, Herr, lass Hirn regnen! Wie ich in der Faden-Öffnung schon vermutete, der Gegenargumete sind nur schwache zu finden! Nichts für ungut, Constantin Nachtrag: Ich selbst würde jedenfalls keine Burgtür bis an eine abgelegene Stelle ins Revier schleppen, bloss weil ich mir nicht glaube! Beitrag geändert (12.12.03 20:50)
12.12.2003, 19:46:22
Louis de Lue OP
@louis_de_lue
danke, Jens! das ist die datillierte Beschreibung des umerzogenen Linkshänders, bis hin zu den emotionalen Folgen dieser Umerziehung. Danke! Perfekt!! Constantin (darf ich aus Deinem Beitrag zitieren sollte dies bis zur Publikation gedeihen?)
12.12.2003, 19:57:35
Das Schwarze Phantom
@das_schwarze_phantom
Die Geschichte, die ich hier angeführt hatte ("Das Ehrlichkeits-Serum" aus MV 4/79 von Tony Strobl) ist eine, in der die PK nicht nur nicht scheitern, sondern sogar sehr erfolgreich sind! Zur Handlung: Die PK nähern sich dem Geldspeicher und sehen "Dagobert", der gerade einen Lastwagen mit Geldsäcken beladen hat und abfahren will. Aufgrund des Umstandes, daß "Dagobert" den Stock in der linken Hand trägt, erkennen sie, daß es sich um einen Doppelgänger handeln muß, der Dagoberts Geld stehlen will. Die PK reißen ihm die Maske vom Kopf und identifizieren ihn als den "falschen Willi". In diesem Moment tritt der "echte" Dagobert hinzu und fragt, woran die PK den Schwindler erkannt hätten. Antwort: "Er trug den Stock in der linken Hand! Das tun Sie nie! Wir haben jahrelang Ihre Gewohnheiten studiert. Sie sind Rechtshänder!" Darauf widerspricht Dagobert in keinster Weise! Anschließend lädt Dagobert die PK zum Dank zum Essen ein und man diniert gemeinsam im Geldspeicher, bedient von Dagoberts Butler. Von "Scheitern" also kein Gedanke! Meine Ausführungen, wonach die meisten Bewohner des Duck-Kosmos Rechtshänder seien, war im übrigen nicht als Beweis für Dagoberts Rechtshändigkeit zu verstehen. Ich wollte lediglich andeuten, daß das Duck-Universum in diesem Punkt "unserem" Universum ähnelt. Die Linkshändigkeit Goofys deutet des weiteren darauf hin, daß Linkshändigkeit offenbar mit "Schusseligkeit" gleichgesetzt wird - was wohl auch für "unser" Universum zumindest unterschwellig zutrifft.
14.12.2003, 11:43:13
Louis de Lue OP
@louis_de_lue
Glück gehabt, PK! Denn sowohl Prämisse als auch Konklusio sind fachlich falsch. Aber ich gönn' es ihnen, ehrlich! Zudem: Geschichte von Strobl, der so dermassen misgestaltete Esel zeichnet, dass man meinen könnte, er sei umerzogener Linkshänder. Ich bezog mich aber auf die Händigkeit der Anatoiden bei Barks. Nur der Klarheit und Eindeutigkeit der Ergebnissse wegen, weisst Du? Constantin
14.12.2003, 15:32:10
Bürgermeister von Timbuktu
@buergermeister_von_timbuktu
Das Schwarze Phantom hat geschrieben: In diesem Moment tritt der > "echte" Dagobert hinzu und fragt, woran die PK den Schwindler > erkannt hätten. Antwort: "Er trug den Stock in der linken Hand! > Das tun Sie nie! Wir haben jahrelang Ihre Gewohnheiten > studiert. Sie sind Rechtshänder!" > Darauf widerspricht Dagobert in keinster Weise! Darauf würde ich auch nicht widersprechen, egal, ob es stimmt oder nicht. Wenn Dagobert sieht, daß die Panzerknacker jahrelang Informationen über ihn gesammelt haben und er stellt fest, daß sie sich in einem so elementaren Sachverhalt irren, dann wird er einen Teufel tun, sie zu korrigieren. Dann kann er ihnen ja auch gleich die Kombination zum Safe mitteilen. ("Wir haben die Kombination zu ihrem Safe herausbekommen, Herr Duck! Sie lautet 176 nach links und dann 167 nach rechts!" - "Aber nein, sie ist eigentlich ganz anders, moment, habt ihr gerade was zu schreiben da?") Aber da es sich ja ohnehin um eine apokryphe Quelle handelt, ist es relativ egal. Hoffentlich hat das Essen wenigstens geschmeckt.
14.12.2003, 16:29:44
Louis de Lue OP
@louis_de_lue
"apokryph", hervorragend, genau das Wort wollte mir nicht einfallen! Constantin
14.12.2003, 19:45:17
Das Schwarze Phantom
@das_schwarze_phantom
...hat geschmeckt - zumindest den Panzerknackern! Bei Dagobert sieht es anders aus: die PK hatten ihm Tropfen von Düsentriebs Ehrlichkeits-Serum in die Milch geträufelt, worauf er sogleich Gewissensbisse wegen eines Vertrages bekommt, bei dem er Klaas Klever geprellt hatte. Sofort eilt er zum Telefon und annulliert den Vertrag. Und damit nicht genug: beim Nachhausegehen klauen die PK auch noch den bereitgestellten Laster mit dem Geld und suchen das Weite.
14.12.2003, 21:18:28
:-anonymous
@:-anonymous
Selbstverständlich darfst du nach Gusto zitieren. PS: Entschuldige die späte Antwort, ich war einige Zeit außerhäusig und PC-los.
22.12.2003, 09:30:29
:-anonymous
@:-anonymous
naja, man kann nicht alles haben, aber, und da werdet Ihr mir sicherlich zustimmen, ist Donald aus sternzeichentechnischer Hinsicht ein Zwilling, ganz wie ich, weitere Übereinstimmungen gehören jetzt nicht hierher!!! Aber nach all den Jahren stimmt es immer noch: DIE ENTE ROCKT!!!
24.12.2003, 18:30:03
:-anonymous
@:-anonymous
LTB 16, S. 100... das dürfte die Geschichte mit dem Doppelgänger sein. Die Neffen wundern sich, warum U$ überhaupt Trinkgeld gibt und warum er das mit der linken Hand tut - in Wahrheit ist es Dagi's spiegelverkehrter Doppelgänger *erinner*. Andererseits erfahren wir dann wieder bei dem ziteierunwürdigen Don Rosa, dass er in seiner Goldgräberzeit "Two-Gun Back McDuck" genannt wurde - "You Owlhoots are about to learn why" erklärt er den Panzerknackern recht grimmig am Ende von "Cashflow", in jeder Hand (!) eine Waffe schwingend. Ich habe das Gefühl diese Debatte kann man - wie es hier schon öfters geschehen ist - endlos und ohne echtes Resultat führen... :-)
15.01.2004, 10:02:01
Das Schwarze Phantom
@das_schwarze_phantom
Die Geschichte aus LT 16 heißt "Der Gegenspieler". Durch den Einsatz von Düsentriebs Duplikator wird eine Kopie von Dagobert erzeugt, die aber spiegelverkehrt ist (sowohl körperlich als auch charakterlich). In der zitierten Passage betonen die Neffen wörtlich, daß Dagobert "kein Linkshänder" sei . Und was Tick, Trick und Track sagen, stimmt eigentlich immer...
15.01.2004, 16:43:06
DasLeuchtkamel
@dasleuchtkamel
Rudi der Klempner hat geschrieben: > Ich habe das Gefühl diese Debatte kann man - wie es hier schon > öfters geschehen ist - endlos und ohne echtes Resultat > führen... :-) Tja ,so geht es allen ,die versuchen altehrwürdige Barks/Fuchs-BERICHTE und "Geschichten" aus Entenhausen zu verquicken.Es gibt nur EIN wahres Entenhausen ,der Barksismus/Fuchsismus lebe hoch ,hoch ,hoch! Duck auf Maus raus! Thomas
15.01.2004, 22:55:35
:-anonymous
@:-anonymous
Auch nach einem halben Jahr gelegentlichem Reinschauen und mitdiskutieren bei Euch bin ich mir immer noch nicht sicher, ob die Hardliner (wie du) ihre Intoleranz und Starrheit wirklich so fürchterlich ernst meinen, oder ob das Ironie ist... Ich meine, Disneycomics, egal ob Maus, Ente oder Ede Wolf's Schweinchenjagd, egal ob von Barks, Don Rosa oder sonst wem, sind einfach geile Unterhaltung, bei der man herrlich abschalten und entspannen kann (jawohl, dazu stehe ich auch noch mit 40 Lenzen am Buckel und akademischem Diplom in der Tasche!), und damit iss gut. Mein persönlicher Lieblingszeichner ist sogar einer, der uns vom unsäglichen *weglach* Mausuniversum erzählt - ein Hoch auf Paul Murry!!!! Deshalb würde ich jedoch nie versuchen, eine Fraktion der Murryisten aufzubauen...
16.01.2004, 12:00:49
paTrick
@patrick
Lieber Rudi, es ist Dir unbenommen, Spaß an Comics zu haben. "Intolerant" sind wir Hartleiner nur in Bezug auf unseren Forschungsgegenstand. Die Beschränkung auf den Barskismus - Fuchsismus gibt uns die Sicherheit, es nur mit EINEM Universum zu tun haben. Das Schwarze Phantom kann ein Lied davon singen, was es bedeutet, über alle Entenhausen beschreibenden Veröffentlichungen zu forschen. Boemund, wie viele Universen gibt es? Halt, ich gebe die Antwort selbst: Die Anzahl aller Universen ist per se unenedlich. Ergo ist auch die Anzahl der Entenhausen - Universen undendlich. qed paTrick
16.01.2004, 12:21:20
:-anonymous
@:-anonymous
Bin ganz deiner Meinung Rudi. Dem kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen :-)Rudi der Klempner hat geschrieben:
16.01.2004, 12:54:30
Das Schwarze Phantom
@das_schwarze_phantom
Also für mich gibt es endlich-viele Universen, da ich eine andere Definition verwende: für mich ist ein "Universum" etwas Figurenbezogenes . Es gibt also ein Duck-Universum (zu dem für mich auch Micky & Goofy gehören), ein Strolchi-Universum, ein Wolf-Universum, ein Klein-Adlerauge-Universum, etc. etc. Gleichwohl muß es zwischen diesen Universen Schnittstellen geben, da manchmal Figuren aus unterschiedlichen Universen miteinander in Kontakt kommen. Ich habe keine Probleme damit und finde diese Betrachtungsweise auch interessanter - würde man sich nur auf Barks beschränken, würden viele Fäden auf diesem Brett auch dünner ausfallen, was doch schade wäre ;-). Die autorenbezogene Definition ist für mich fragwürdig, denn eigentlich müßtet ihr dann auch a l l e Geschichten akzeptieren, die bis in die 80er Jahre hinein publiziert wurden, also nicht nur die von CB. So lange nämlich hat ja die gute Frau Fuchs übersetzt. Und sie hat schließlich nicht nur Duck-Stories bearbeitet...
16.01.2004, 16:19:33
DasLeuchtkamel
@dasleuchtkamel
Es mag ja sein ,daß es unterschiedliche Universen gibt,das ist sogar ziemlich unstrittig .Es gilt eigentlich nur festzulegen ,WELCHES Universum der Donaldistischen Forschung zugrunde liegt .Natürlich kann man sagen ,daß auch alle anderen Universen ihre Berechtigung haben ,aber man darf sie nicht durcheinander würfeln ,denn DANN fangen die Probleme an. Ich persönlich habe hier ja auch schon um Hilfe gebeten ,bei den "Primus von Quack " GESCHICHTEN(!) ,denn die hatten für mich einen eigenen Reiz ,dennoch käme ich nie auf die Idee diese Zeichner als "Berichterstatter" zu bezeichnen. Dies steht nur Barks und ,in ihrer Eigenschaft als Übersetzerin,Frau Dr.Erika Fuchs zu. Wie ernst ich das ganze meine ,möge man bitte an meinem Namen ,in diesem Forum, ablesen ;-) Duck auf Maus raus ! Thomas
16.01.2004, 22:58:46
thoddi
@thoddi
Rudi der Klempner hat geschrieben: > Auch nach einem halben Jahr gelegentlichem Reinschauen und > mitdiskutieren bei Euch bin ich mir immer noch nicht sicher, ob > die Hardliner (wie du) ihre Intoleranz und Starrheit wirklich > so fürchterlich ernst meinen, oder ob das Ironie ist... Starrheit und Intoleranz: Nun ja, die D.O.N.A.L.D. wollte es nie sein, aber inzwischen gibt es leider auch bei uns die gleichen Hauereien, Stechereien und Poestchenschiebereien wie in jedem ordinaeren Huehnerzuechterverein. Muss man glaube ich mit leben. Starrheit und Intoleranz bei den Comics: Natuerlich ist es der Barks mit dem Fuchs-Text, der hier am hoechsten angesehen ist. Barks hat nuneinmal seine Geschichten konsistent aufeinander aufgebaut, es gibt nur wenige Ungenauigkeiten, alles passt zusammen. Das ist halt das, was wir als das Barks-Universum bezeichnen. Comics anderer Zeichner sind da weit ungenauer, machen z.T. was sie wollen. Don Rosa ist da die Ausnahme, weil er die Barks Geschichten kennt und respektiert und Barks'sche Details aufnimmt und seine Geschichten konsistent in das Barks-Universum hineinschreibt. Ironischerweise wird er genau deswegen von uns leider weitestgehend ignoriert :-( Aber gerade die neue Onkel-Dagobert-Saga von Don Rosa zeigt auch, dass Erika Fuchs in manchen Uebersetzungen etwas zu frei war: Bei Fuchs sind Oma Duck und Onkel Dagobert Geschwister, im Barks'schen Original jedoch nicht. Dies wird in der deutschen Don-Rosa-Fassung auch deutlich, da sich Rosa an den originalen Barks haelt und dies auch endlich mal richtig uebersetzt wurde. > Ich meine, Disneycomics, egal ob Maus, Ente oder Ede Wolf's > Schweinchenjagd, egal ob von Barks, Don Rosa oder sonst wem, > sind einfach geile Unterhaltung, bei der man herrlich > abschalten und entspannen kann (jawohl, dazu stehe ich auch > noch mit 40 Lenzen am Buckel und akademischem Diplom in der > Tasche!), und damit iss gut. Natuerlich "darf" man lesen was man will. Ich persoenlich mag Barks-Geschichten in letzter Zeit auch nicht mehr gerne, gerade weil man alle schon kennt. Don Rosa ist das richtig erfrischend. Dagegen mag ich Ede Wolf und die Schweinchen z.B. ueberhaupt nicht, die Maus ist zumindestens gewoehnungsbeduerftig: Immer neumalklug und die Stories sind eigentlich immer gleich: Micky weiss alles besser als Kommissar Hunter oder geraet in die abstrusesten Abenteuer usw. Man kann mit und in der D.O.N.A.L.D. auch gluecklich werden, wenn man andere Zeichner als Barks mag. Wenn man daran allerdings forschen moechte, dann geraet man ausserhalb des Barks in viele viele Schwierigkeiten. Siehe die Forschungen von Boemund. Ansonsten: Auf dem Kongress einfach zuruecklehnen und sich an den zum Teil aberwitzigen Theorien erfreuen, die manche aus einem einzelnen Panel ziehen koennen :-)
17.01.2004, 00:24:48
Bürgermeister von Timbuktu
@buergermeister_von_timbuktu
Thoddi hat geschrieben: > Man kann mit und in der D.O.N.A.L.D. auch gluecklich werden, > wenn man andere Zeichner als Barks mag. Wenn man daran > allerdings forschen moechte, dann geraet man ausserhalb des > Barks in viele viele Schwierigkeiten. Siehe die Forschungen von > Boemund. Genau. Wie ich an anderer Stelle auch schon mal geäußert habe bin auch ich kein intimer Kenner des Barks-Werkes, lese auch viele andere Comics gerne, bin nicht nur mit der Micky Maus, sondern auch mit Fix und Foxi oder mit Yps-Heften großgeworden und fühle mich in der D.O.N.A.L.D. trotzdem (oder gerade deshalb?) pudelwohl. Und außerdem hat die B.O.E.M.U.N.D. ja schließlich den letzten Professor-Püstele-Preis gewonnen für seine Forschungsarbeit "Kein deutsches Universum" (oder so ähnlich, ich bin mir bei dem Titel nicht ganz sicher, und ich habe mich in jüngerer Vergangenheit ja schon so manches mal verschrieben, gerade was BvH betrifft...).
17.01.2004, 13:46:02
Louis de Lue OP
@louis_de_lue
Thoddi hat geschrieben: > Aber gerade die neue Onkel-Dagobert-Saga von Don Rosa zeigt > auch, dass Erika Fuchs in manchen Uebersetzungen etwas > zu frei war: Bei Fuchs sind Oma Duck und Onkel Dagobert > Geschwister, im Barks'schen Original jedoch nicht. Dies wird in > der deutschen Don-Rosa-Fassung auch deutlich, da sich Rosa an > den originalen Barks haelt und dies auch endlich mal richtig > uebersetzt wurde. Deswegen ja die Notwendigkeit für barksistische Forschung nur Barks im Original zu Grunde zu legen (sage ich als B.O.A.B.O.A.). Und, als Hilfsmittel aus der Vor- und Frühgeschichte, auch Zeichentrickfilme bis 1941(Ja, PaTrick, ich weiss!). Erika Fuchs hat in der Perzeption der Enten etwas Neues geschaffen, und mir ausserdem die Liebe zur Muttersprache geweckt (schluchz!) und mit mir viele zu bedachtestem Umgang mit selbiger erzogen (SCHLUCHZ!). Ehre sei ihr dafür: Unter den 100 grössten Deutschen aller Zeiten von mir ein achter Platz!!! > Natuerlich "darf" man lesen was man will. Ich persoenlich mag > Barks-Geschichten in letzter Zeit auch nicht mehr gerne, gerade > weil man alle schon kennt. Das tut mir aufrichtig leid für Dich! Vielleicht liesse sich da über eine liebevoll zugewandte Heilmethode etwas ausrichten. > Man kann mit und in der D.O.N.A.L.D. auch gluecklich werden, > wenn man andere Zeichner als Barks mag. Wenn man daran > allerdings forschen moechte, dann geraet man ausserhalb des > Barks in viele viele Schwierigkeiten. Genau, forschen will ich! Das ist mein Beruf, meine Berufung! Man kann sich als Forscher eine Detailfrage vorknöpfen, die akribisch und ein für alle mal bis zum letzten geklärt wird ("Ist DD ein auf rechts umerzogener Linkshänder?" "Gibt es StVO-Vorschriften in Entenhausen zur Kfz-Kennzeichnung?" etc. etc.) und verschafft sich so Einsicht, oder man kann flächendeckend vorgehen, so etwa wie der Okavango zur Regenzeit ("Überblick zu Verwandschaftsverhältnissen in Entenhausen bei Barks, Taliaferro, Strobl, Godfredson, Karp, Kelly, Rosa, Cavazzano, Strizzi, Mizzi, Franquin, Uderzo, Huitzilopochtli und allen anderen") und kommt zu einer Übersicht. Bei zweiter Variante werden viele neue Fragen aufgeworfen, die dann der Detailbearbeitung harren, mitunter so viele, dass einem das Hirn käst. So will ich mich denn bescheiden im Versuch ernsthaft an Details zu arbeiten, um im Sinne des Pointilismus über den kleinen Punkt zum Gesamtbild zu kommen. (Hach, ist mir diese Biegung gut gelungen!). Hier schlösse sich eigentlich ein Faden zur Wissenschaftstheorie an. Aber ich will zurück finden zum Start dieses Fadens und noch einmal bitten um zahlreiche Beispiele und Bewertungen bezüglich der Händigkeit bei Anatoiden. Verarbeiten werde ich, das muss ich zu meiner Schande bzw. Ehrenrettung gestehen, allerdings nur solche aus den Werken CB's (ich will ja nicht den Okavango austrinken!). Nichts für ungut, Constantin
17.01.2004, 22:37:28
:-anonymous
@:-anonymous
Thoddi hat geschrieben: > Aber gerade die neue Onkel-Dagobert-Saga von Don Rosa zeigt > auch, dass Erika Fuchs in manchen Uebersetzungen etwas > zu frei war: Bei Fuchs sind Oma Duck und Onkel Dagobert > Geschwister, im Barks'schen Original jedoch nicht. Dies wird in > der deutschen Don-Rosa-Fassung auch deutlich, da sich Rosa an > den originalen Barks haelt und dies auch endlich mal richtig > uebersetzt wurde. Als Vertreter des Barksismus-Fuchsismus kann man hier nur energisch protestieren: Ebenso wie Carl Barks das Bildmaterial der Berichte aus Entenhausen medial empfangen und wiedergegeben hat, ist der Text von Erika Fuchs ein Original, das seine Zuverlässigkeit aus ihrer medialen Kontaktaufnahme mit dem stella-anatium-Universum verdankt. Nicht Fuchs ist ungenau in ihrer "Übersetzung", sondern Barks hat in dem Text, den er zu seinen Bildberichten dazugab, geirrt! Insofern hat natürlich auch Don Rosa ein Problem, wenn er sich nicht an die einzig wahren Quellen des Barksismus-Fuchsismus hält. Zack!!!
18.01.2004, 10:56:03
:-anonymous
@:-anonymous
...wenn von mir jetzt keine Rückantwort käme (ich meine das allgemein, nicht nur bezogen auf bafdokug). Also, verstanden hab ich, dass die meisten vielfältig und auch mit Spass lesen, dass sich aber Barks wegen einer gewissen Gradlinigkeit und Widerspruchslosigkeit am besten für Forschungen eignet. So weit so gut, damit kann ich leben 😃. Nur sollten einen Forscher imho nicht zuletzt auch Widersprüche reizen, und wer weiss, vielleicht verstecken sich ja bei manchem Dänen, Italiener oder... ja sogar recht intelligente Synthesen. Mein Eindruck ist, dass der Donaldismus noch nicht so recht aus den Kinderschuhen rausgewachsen ist und dass sich noch manches offene Feld für den Nachwuchs bietet...
18.01.2004, 18:52:31
Das Schwarze Phantom
@das_schwarze_phantom
das Aalglatte ist doch auf die Dauer langweilig! Gerade die Widersprüche sind es doch, die einen echten Forscher reizen müssen. Ohne Widersprüche wäre ja Forschung gar überflüssig! Sie sind nicht als "Schwierigkeiten" zu begreifen (wie dies auf diesem Brett ja oft ausgelegt wird), sie sind vielmehr das Salz in der Suppe! Auch innerhalb ein und desselben Zeichners entdeckt man oft Ungereimtheiten; ich erinnere nur an Daniel Düsentrieb, der bei Strobl manchmal Menschenfüße hat, zuweilen aber auch Vogelbeine. Noch ein Wort zu Don Rosa: natürlich ist die Grundlage des Donaldismus in erster Linie das deutschsprachige Schrifttum. Nur ergänzend sollte man die Originalquellen heranziehen. Für mich sind Dagobert und Oma Duck Geschwister - und es ist natürlich Don Rosa, der hier aus der Reihe tanzt. Zack!
18.01.2004, 19:35:52
Bürgermeister von Timbuktu
@buergermeister_von_timbuktu
Das Schwarze Phantom hat geschrieben: > das Aalglatte ist doch auf die Dauer langweilig! anmerken muß, daß es auch bei barks noch diverse > ungereimtheiten gibt> anmerken muß, daß es auch bei barks noch diverse > ungereimtheiten gibt> Aber ist es nicht gerade das, was bei Barks den Reiz eigentlich ausmacht? Im großen und ganzen ist sein Universum ein in sich geschlossenes, es gibt aber ein paar Kleinigkeiten, die nicht ganz passen, die man als Forscher ausloten kann. > Gerade die Widersprüche sind es doch, die einen echten > Forscher reizen müssen. Ohne Widersprüche wäre ja Forschung gar > überflüssig! Sie sind nicht als "Schwierigkeiten" zu begreifen > (wie dies auf diesem Brett ja oft ausgelegt wird), sie sind > vielmehr das Salz in der Suppe! Das mag ja sein, aber Forschung nur um der Forschung willen ist nicht unbedingt ein erstrebenswertes Ziel. Der Weg ist das Ziel mag in einigen Teilbereichen unseres Lebens durchaus ein hehrer Leitspruch sein, aber Forschung sollte Forschung mit einem Ergebnis sein oder zumindest einer Richtung, in die man sich begibt. Forschung aus allen Universen gleichzeitig ist ja meist nur eine Aufzählung eigentlich unvereinbarer Widersprüche und das deckt sich nur bedingt mit dem donaldistischen Forschungverständnis. Das es trotzdem eine nicht zu unterschätzende Toleranz gegenüber solcher Forschung gibt, zeigt dein Professor-Püstele-Preis vom letzten Kongreß. > Auch innerhalb ein und desselben Zeichners entdeckt man oft > Ungereimtheiten; ich erinnere nur an Daniel Düsentrieb, der bei > Strobl manchmal Menschenfüße hat, zuweilen aber auch > Vogelbeine. Das ist eben das Problem am Strobl-Universum, oder am Cavazzano-Universum, oder am Vicar-Universum, oder an welchem anderen Universum auch immer. Barks konnte eben seine eigenen Geschichten schreiben, das können die wenigsten anderen von sich behaupten. Auch der von mir durchaus gern gelesene Scarpa bekam viele Scripts, die er nur bebildern durfte. Deswegen haben ja auch einige Donaldisten Probleme mit dem, was in den jüngsten Barks Library Alben von Daisy und Oma Duck erscheint. Barks hat da auch nur die Zeichnungen gefertigt, und das merkt man den Geschichten leider auch an. Bei den Fähnlein Fieselschweif Storys haben andere die Zeichenfeder geschwungen. Es gibt auch Forscher, die diese beiden Bereiche nicht anerkennen. > Noch ein Wort zu Don Rosa: natürlich ist die Grundlage des > Donaldismus in erster Linie das deutschsprachige Schrifttum. > Nur ergänzend sollte man die Originalquellen heranziehen. Für > mich sind Dagobert und Oma Duck Geschwister - und es ist > natürlich Don Rosa, der hier aus der Reihe tanzt. Zack! Don Rosa ist nichts anderes als ein donaldistisch interessierter Mitbürger. Er praktiziert den Donaldismus mit Forschung und gelebtem Donaldismus und das in seinen Comics. Er forscht allerdings nur in den ihm zugänglichen Quellen, und das ist nun mal nur Barks und nicht wie bei uns Barks und Fuchs. Er wird die Namen "Tick, Trick, Track, Dagobert, Daniel Düsentrieb" und viele mehr nicht kennen oder zumindest interesssieren sie ihn nicht wirklich. Seine Lieblingsfigur ist ja nicht Dagobert Duck, sondern $crooge McDuck. Und wenn er auch weiß, daß in Europa Onkel Dagobert und Oma Duck Geschwister sind, ignoriert er diesen Aspekt, weil er sich an die ihm zugänglichen Überlieferungen von Carl Barks hält. Immerhin ignoriert er ja auch Figuren wie Dussel Duck, Gitta Gans oder Klaas Klever, das muss man ihm ja auch mal anrechnen. So, der Weg ist das Ziel, einen konkreten Schlußsatz habe ich nicht vorbereitet. Ich übergebe das Wort an den nächsten Redner.
19.01.2004, 15:24:43
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