Entenhausen in Deutschland

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ju313 OP

@ju313

Ich bin im Web auf ein Foto gestoßen, in dem Don Rosa vor einem deutschen Ortsschild "Entenhausen" steht. Der Ortsteil ist leider teilweise verdeckt, fängt mit „Alt" and und hört mit „hlenschänke" auf. Könnte z.B. Altmühlenschänke sein. Das Foto ist von 1998 und laut Manager von Don Rosa soll es den Ort tatsächlich in Deutschland geben. Mit der Suchmschine bin ich aber auf kein Ergebnis gestoßen. Ist es ein Scherz? Wenn nein, wo liegt oder lag dieser Ort (vielleicht wurde er ja inzwischen umbenannt)?

30.07.2024, 21:13:07 (bearbeitet)

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Coolwater

@coolwater

Ich habe die Frage in der "Official Don Rosa Group" im Fressenbuch aufs neue gestellt. Jano Rohleder hat nun folgende Antwort gegeben: It's not a joke, I have the full set of photos, there's both an official city sign and a city exit sign. It's "Entenhausen Ortsteil Alte Mühlenschänke" and the place was near Gießen in Germany. My friend who took the photo doesn't remember where exactly, though, and it's true that Maps doesn't give any results. This was 25 years ago, so it might have been renamed in the meantime. Wenn es damals in Deutschland wirklich einen Ort namens Entenhausen gegeben hat – wieso kennt das anscheinend niemand unter den alten Donaldisten, und wieso findet man zu einem solchen früheren Ortsnamen keine Spur mehr im Netz?

02.08.2022, 10:09:19

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Coolwater

@coolwater

Dürftiger Hinweis: Ich habe durch Gockel auf Pinterest diese Karte gefunden, die (vage) die Lage einer Örtlichkeit "Entenhausen" angeben könnte, die bei uns ist oder war. Die Seite, auf der die Karte ursprünglich war, ist nicht mehr unter den Lebenden … Die ganze Gegend dort ist immerhin in der Tat sehr "-hausen"-haltig, es gibt dort auch ein Dagobertshausen: https://de.wikipedia.org/wiki/Dagobertshausen\_(Marburg)

02.08.2022, 10:43:12

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Beppo

@beppo

Also ich glaubs nicht. Ich stamme aus dem Kreis Gießen und meine Familie hatte einen Getränkegroßhandel. Wir hatten Kunden im Bereich Laubach/Grünberg/Homberg/Alsfeld. Andererseits war mir Dagobertshausen bei Marburg allerdings auch unbekannt.

02.08.2022, 10:49:49

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Coolwater

@coolwater

Trotz Janos Hinweis auf eine ganze Fotoserie und trotz meinem spektakulären Kartenfund bleibe auch ich skeptisch, solange es keiner fertigbringt, klipp und klar dazulegen, wo genau dieses Entenhausen ist oder war oder wie es bei entschwundenem früheren Namen heute heißt. Ich mag noch glauben, daß ein winziges Entenhausen in der hessischen Pampa selbst unter Donaldisten in der Vorweltnetzzeit weitgehend unterm Radar geblieben ist (mit mehreren Ortsteilen muß "Entenhausen" aber schon mehr als Weilergröße gehabt haben). Aber daß man selbst heute keinen einzigen Hinweis mehr darauf findet – seltsam! Wir reden von einem Ort, der 1998 (!) unter diesem Namen bestanden haben soll, mit gelben Schildern und allem Pipapo. Selbst Dörfer, die im Mittelalter oder im Dreißigjährigen Krieg untergegangen sind, scheinen im Weltnetz besser dokumentiert. Gewöhnlich verschwinden heute Ortsnamen auch mit neuen Gemeindezuschnitten nicht vollständig, sondern bleiben in untergeordneten Einheiten (Ortsteilen) oder zumindest als Straßennamen erhalten. Mag natürlich sein, daß ein seliges Entenhausen mit Fleiß seinen Namen hingegeben hat, weil denen immer wieder die Ortsschilder geklaut wurden, das im Netzzeitalter zu Weltruhm aufgestiegene Nest Fucking – heute Fugging – in Österreich kann ein garstig Lied davon singen: https://de.wikipedia.org/wiki/Fugging\_(Gemeinde\_Tarsdorf)#Der\_Ortsname\_im\_%C3%B6ffentlichen\_Interesse Vielleicht kann ju313 hier den Verweis zu dem gesamten Foto pflanzen, auf dem man ein bißchen mehr von "Entenhausen" sieht.

02.08.2022, 11:17:37

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Coolwater

@coolwater

Janos Hinweis, daß es die Gießener Gegend gewesen sein soll, ist aber auf jeden Fall sehr gut. Man kann sich die verzweifelte Suche nach Entenhausen-Atlantis in Thüringen oder im Schwarzwald also sparen. Vielleicht besitzt wer hier noch einen Autoatlas aus dem letzten Jahrtausend und kann überprüfen, ob er darin eine Spur von Entenhausen findet. Im Netz verfügbar sind von ganz Deutschland die ziemlich kleinräumigen historischen "Meßtischblätter" (topographische Karten), auf denen jedes Einzelhaus zu sehen ist: https://www.landkartenarchiv.de/deutschland\_gsgs4414.php Wenn es ganz ohne Gäg 1998 bei Gießen ein Entenhausen gegeben hat, muß das schon unter Wilhelm Zwo so geheißen haben, selbst wenn's nur ein Feld mit drei Kuhfladen war. Ich werde mal immer wieder auf den Meßtischblättern das Hessische bei Gießen nach den drei Kuhfladen abgrasen, das Atlantisfieber hat mich gepackt.

02.08.2022, 12:15:23

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Das Foto kann man aktuell auf Ebay sehen, dort wird es angeboten: https://www.ebay.de/itm/373746387207 Ich halte es für ein Fakefoto. Coolwater hat recht, dass Ortsnamen nicht so einfach verschwinden. Orte verschwinden zwar durchaus immer wieder mal, z.B. durch Tagebergbau, durch den ganze Ortschaften von der Landkarte verschwinden, aber deren (ehemalige) Existenz kann man immer noch recherchieren. Entenhausen als deutsche Gemeinde ist im Netz nicht auffindbar. Auch den Ortsteile Alte Mühlenschänke scheint es nirgends zu geben. Zudem ist der Schildermast ungewöhnlich klein. Eigentlich werden Schilder immer so angebracht, dass man sich daran den Kopf nicht stoßen kann. Bei dem hier läuft man mit voller Wucht dagegen...

02.08.2022, 12:26:33

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Es gibt nur ein Entenhausen in Deutschland: Ein weiterer - zumindest für mich - beachtenswerter Ort ist hier:

02.08.2022, 12:52:11

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Beppo

@beppo

Den Fotografen des Bils Alexander Bubenheimer kann man gugeln und kontaktieren. Er hat übrigens in Gießen studiert.

02.08.2022, 12:56:23

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Pankranz Piepenström

@pankranz_piepenstroem

Vielleicht besitzt wer hier noch einen Autoatlas aus dem letzten Jahrtausend und kann überprüfen, ob er darin eine Spur von Entenhausen findet.

Nicht aus dem letzten Jahrtausend, aber von 2001. Nix von Entenhausen darin zu finden.

02.08.2022, 13:22:04

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Pankranz Piepenström

@pankranz_piepenstroem

Das Postleitzahlenbuch von 1993 könnte auch Aufschluss geben, falls jemand noch eines irgendwo in der Besenkammer hat.

02.08.2022, 13:48:00

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Coolwater

@coolwater

Zudem ist der Schildermast ungewöhnlich klein. Eigentlich werden Schilder immer so angebracht, dass man sich daran den Kopf nicht stoßen kann. Bei dem hier läuft man mit voller Wucht dagegen...

Sehr sinnvoll, das beugt Gehirnerschütterungen nach Dorffesten vor. Auch hier heißt es, Ortstafeln würden in der Regel wesentlich höher angebracht: http://www.verkehrsportal.de/board/index.php?showtopic=29475 Wenn das Schild gefehkt ist, dann freilich ziemlich gut. Die Schriftart stimmt ja, soweit ich das beurteilen kann. Und laut Jano sind auf den Fotos mehrere Schilder zu sehen. Ziemlich aufwendiger "Aprilscherz" ... Bevor man auf der Suche nach Atlantis blöde wird – gibt es in Hessen (gegebenfalls auch in dem von Gießen nicht fernen Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen) irgendeine Landesbehörde, an die man per Emil die Frage samt dem Bild senden könnte, ob dieser Ort jemals war?

02.08.2022, 14:13:40

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pulchrior

@pulchrior

Früher hat man auf Openstreetmap mal einen Campingplatz gefunden, heute immerhin einen Teich und eine Straße: https://www.openstreetmap.org/search?query=Entenhausen#map=12/53.2951/9.8115 Google Maps liefert weniger Sinnvolles.

02.08.2022, 18:32:54

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Lumpenleo

@lumpenleo

Der einzige Enten-Ortsname, den mein Schulatlas von 1957 preisgibt, ist Entenbühl (den kennt auch sogar WIKIPEDA).

02.08.2022, 21:20:25

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Coolwater

@coolwater

So. Bin die Scheiße satt und habe Blut gerochen. Ich habe eben über das Kontaktformular auf der Weltnetzseite folgende Frage an das hessische Innenministerium gesendet (die ham ja sonst nix zu tun). Heutige oder frühere Existenz eines Ortes "Entenhausen" (mit Ortsteil "Alte Mühlenschänke") in Hessen Sehr geehrte Damen und Herren, ich trete an Sie als das hessische "Kommunalministerium" mit einer ungewöhnlichen Bitte um Auskunft heran. Eins vorweg: Meine folgende Frage ist ernst gemeint. Ich gehöre zu den Donaldisten, die sich mit dem Werk des Donald-Duck-Comickünstlers Carl Barks beschäftigen. Einigen von uns stellt zur Zeit ein Foto Rätsel auf. Es stammt aus dem Jahr 1998 und zeigt den Comickünstler Don Rosa während eines Deutschlandbesuchs vor einer gelben Ortstafel mit der Aufschrift "Entenhausen". Das Foto ist im Internet hier zu sehen: https://www.comic-spielzeug.de/i-still-get-chills-don-rosas-erstaunliches-leben-und-werk-70603611.html?fbclidISTGLEICHZEICHENIwAR3qh84L4pFW3sR5Afvhil5loxFxn-XqFhGcjO0qNclhlxR5FF2JH-Kelsc (Bitte fügen Sie anstelle von "ISTGLEICHZEICHEN" dieses Zeichen ein, damit der Link funktioniert, das Formular läßt dieses Zeichen nicht zu.) Ein Bekannter des Fotografen hat jetzt erklärt, das Foto mit der Ortstafel "Entenhausen Ortsteil Alte Mühlenschänke" sei kein Witz, dieser Ort existiere wirklich oder habe zumindest 1998 existiert. Das Bild sei in der Nähe von Gießen entstanden, der Fotograf wisse heute aber nicht mehr, wo genau. Es soll noch weitere Fotos aus der Serie geben, darauf zu sehen unter anderem auch eine Ortstafel mit dem durchgestrichenen Namen am Ortsausgang. Viele von uns bezweifeln, daß es einen Ort dieses Namens in Deutschland tatsächlich gibt oder gab. Im Internet findet man keinerlei Hinweise für die Existenz eines realen Ortes "Entenhausen", ob bei Gießen oder anderswo, ebenso führt die Suche nach einem Ortsteil "Alte Mühlenschänke" zu keinem brauchbaren Ergebnis. Selbst wenn der Name "Entenhausen" bald nach Entstehung des Fotos durch Umbenennung oder Eingemeindung erloschen sein sollte, wäre es erstaunlich, wenn sich dazu kein einziger Hinweis mehr findet und sich nicht ergründen läßt, wie der Ort heute heißt oder Teil welcher anderen Gemeinde er geworden ist. Deswegen möchte ich Sie bitten, uns definitiv darüber aufzuklären, ob es in Hessen (oder überhaupt in der Bundesrepublik) einen Ort "Entenhausen" und einen Ortsteil "Alte Mühlenschänke" gibt oder früher gegeben hat. Ich bitte Sie, ebenfalls zu begutachten, ob die auf dem Foto abgebildete Ortstafel Schlüsse zuläßt, ob sie "echt" im Sinne von amtlich ist oder nicht. Von Zweiflerseite ist angemerkt worden, daß der Schildermast ungewöhnlich klein sei, Ortstafeln seien üblicherweise höher angebracht. Ich danke Ihnen jetzt schon recht herzlich für Ihre Bemühungen. Meine Mitdonaldisten und ich freuen uns auf eine erhellende, das Rätsel dieser Ortstafel klärende Antwort von kundiger Seite. Mit freundlichen Grüßen Coolwater Das Schlimmste, was geschehen kann, ist, daß die sagen, der spinnt, und mich keiner oder keiner vernünftigen Antwort würdigen. Aber das ist man als Donaldist ja gewohnt.

03.08.2022, 11:18:46

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duck313fuchs

@duck313fuchs

Mit Postanschrift Entenmühle 6,95482 Gefrees ist auch dieser Ort zu beachten. https://www.11880.com/branchenbuch/gefrees/071361883B27480664/entenmuehle-gastwirtschaft-pension.html Ferner ist darauf hinzuweisen, dass im Projekt der Justiz - forumSTAR - https://oberlandesgericht-stuttgart.justiz-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Gericht/FV+forumSTAR ein Amtsgericht Entenhausen vorhanden ist.

03.08.2022, 12:38:11

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Coolwater

@coolwater

"Enten"-Toponyme wird's schon einen ganzen Haufen geben in Deutschland, etwa auch Entenwerder in Hamburg: https://de.wikipedia.org/wiki/Elbpark\_Entenwerder Müssen wir jetzt hier nicht alles zusammentragen.

03.08.2022, 13:04:35

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paTrick

@patrick

Es gibt ein Enetnhausen in Sachsen: https://www.suche-postleitzahl.org/sachsen.79?place=51.3010171,12.368134 und bei Papendorf: https://www.google.de/maps/place/Entenhausen/@53.4959413,13.9415816,17z/data=!3m1!4b1!4m5!3m4!1s0x47aa3b0d7f732e4f:0x3fcdac31f2ae6301!8m2!3d53.4959335!4d13.9460856

03.08.2022, 13:20:20

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Coolwater

@coolwater

"Entenhausen" in Leipzig-Connewitz ist ein Fußweg auf einem Wirtschaftshof – hier gut zu erkennen: https://www.kartogiraffe.de/deutschland/sachsen/leipzig/s%C3%BCd/connewitz/entenhausen/#19,51.30056861438011,12.369016259908676 Dort gibt es auch einen Kaninchenweg, einen Gockelpfad, einen Kamelpfad, eine Milchgasse und weitere Namen dieses Kalibers. Offenkundig ist dieser (private?) Fußweg "Entenhausen" – ebenso wie der gleichnamige Teich, auf den pulchrior oben verweist – kein altes Toponym, sondern eine "humorvolle" Benennung neueren Datums in Anlehnung an die weltbekannte Gumpenmetropole auf Stella Anatium.

03.08.2022, 13:30:39

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paTrick

@patrick

... und ganz in der Nähe von HH: https://www.openstreetmap.org/#map=19/53.28413/9.75941 Ist aber auch nur ein Teich. Selbst das Bundesamt für Kartografie ist ratlos: https://gdz.bkg.bund.de/web\_histonamen Immerhin gab es mal ein Duckwitz: https://www.openstreetmap.org/search?query=Duckwitz#map=14/53.9955/12.5871 Ist aber auch nur ein Duckwitz.

03.08.2022, 13:36:00

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@coolwater

In Kiel kann man sogar in "Entenhausen" wohnen: https://planetofhotels.com/de/deutschland/kiel/entenhausen Ist mit drei Maus-Bildern überm Sofa freilich nur was für hartgesottene Donaldisten. Hoffentlich ist die Minibar gut gefüllt. 😉

03.08.2022, 13:42:09

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Beppo

@beppo

> ... und bei Papendorf: [www.google.de Gleich um die Ecke ist der "Storchenpflegehof".

03.08.2022, 16:25:37

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ju313 OP

@ju313

Ich habe 1-2 Tage nicht aufs Schwarze Brett geschaut und schon überschlagen sich die Ereignisse 😉. Auf jeden Falls herzlichen Dank an Coolwater, dass er sich so reingebissen hat. Bin gespannt, ob es von Amtssseite eine Antwort gibt.

03.08.2022, 19:12:33

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Coolwater

@coolwater

Bereits eine – eher knapp gehaltene – Antwort auf meine Anfrage erhalten: Sehr geehrter Herr Coolwater, in Hessen gibt es keine Gemeinde mit dem Namen "Entenhausen". Auch aus der Zeit der Gebietsreform in den 1970er Jahren ist ein Ort mit diesem Namen nicht bekannt. Sie können sich aber gerne an das Hessische Landesarchiv in Wiesbaden als zentrale Anlaufstelle zu allen Fragen der hessischen Geschichte wenden: E-Mail: wiesbaden@hla.hessen.de. Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag Vielleicht wende ich mich. Kostet mich nicht viel, den Text, vielleicht ein bißchen umgemodelt, noch mal abzusenden.

04.08.2022, 10:24:59

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Um nochmal auf das Foto zurückzukommen: Es wird ja im Zusammenhang mit Don Rosas Buch "I still get chills" angeboten. Angeblich handelt es sich in diesem Fall um eine Spezialausgabe von 22 (+3) Exemplaren. Stimmt das denn? Mir sind nämlich nur drei Ausgaben bekannt: 1. das normale Buch, 2. das Buch mit Signatur, 3. das Buch mit Signatur und Erwähnung von diversen Leuten (sog. ehrenvolle Erwähnung). Von letzterem gibt es vermutlich 158 Exemplare, denn ich besitze die Nr. 33/158. Von einer Spezialausgabe mit Foto weiß ich nix. Ist die wirklich regulär?

04.08.2022, 14:35:38

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ju313 OP

@ju313

Nun ja, die „Spezialausgabe" wird von Stefan Brenner angeboten (ebay und Comic-Spielzeug-Seite). Das ist sein Manager. Insofern ist das seriös. Scheinbar ist aber nur das Bild zusätzlich in das Buch geklebt und auf der gegenüberliegenden Seite ein Aufkleber, dass es von dieser Ausgabe nur 22 Exemplare gibt. Ich gehe davon aus, dass er von Don Rosa die Zustimmung eingeholt hat. Insofern ist das schon regulär, aber kein wirklicher Mehrwert. Vielleicht würde ich die Ausgabe sogar kaufen, aber ich habe schon die Normalausgabe und würde sie nicht zusätzlich kaufen.

04.08.2022, 19:41:26

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@coolwater

Noch mal zu dem Ortsschild (oder "Ortstafel", wie es wohl amtsdeutsch richtig heißt): Aus dem Schild ergibt sich doch (zwingend?), daß dieses angebliche Entenhausen eine eigenständige Gemeinde gewesen sein soll. Als Teil einer größeren Gemeinde müßte (?) auf einer solchen gelben Ortstafel unter "Entenhausen" doch kleiner drunterstehen: "Gemeinde Soundso" oder ähnlich. Oder?

05.08.2022, 12:35:14

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Als Teil einer größeren Gemeinde müßte (?) auf einer solchen gelben Ortstafel unter "Entenhausen" doch kleiner drunterstehen: "Gemeinde Soundso" oder ähnlich. Oder?

Guter Hinweis. Hätte man auch eher drauf kommen können. 😃 Auf einem Ortsschild stehen immer der Name der Gemeinde und des Verwaltungsbezirks. Es sei denn, die Gemeinde ist selbst der Verwaltungsbezirk. Ich wohne z.B. in der Gemeinde Hiddenhausen im Ortsteil Schweicheln. Also steht hier auf den Schildern zunächst der Ortsteilname in großer Schrift, dann etwas kleiner Gemeinde Hiddenhausen und dann Kreis Herford. In Herford steht zunächst der Name des Ortsteils, dann Stadt Herford, aber kein Name eines höheren Verwaltungsbezirks, da Herford die Kreisstadt ist. Seit einiger Zeit sind als Beitrag zur Identitätsstiftung auch Namenszusätze rechtlich zulässig, so findet man z.B. auf einigen Schildern am Ortseingang die Bezeichnung Hansestadt Herford. Dies ist aber eine noch recht junge Neuerung. Beim Don-Rosa-Schild müsste also z.B. erst "Alte Mühlenschänke" stehen, dann "Gemeinde Entenhausen" und dann "Kreis Soundso" als die nächst höhere Verwaltungseinheit. Tut es aber nicht. Und Entenhausen in Deutschland dürfte ja wohl keine Kreisstadt o.ä. sein. Demnach erhärtet sich der Verdacht, dass das Schild nur ein lustiger Scherz ist.

05.08.2022, 13:23:29

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@coolwater

Beim Don-Rosa-Schild müsste also z.B. erst "Alte Mühlenschänke" stehen, dann "Gemeinde Entenhausen" und dann "Kreis Soundso" als die nächst höhere Verwaltungseinheit.

Ist das notwendig so? Hier ein Gegenbeispiel: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ortsschild\_Schwentinental-Raisdorf.jpg Kann es sein, daß die Vorgaben in den Bundesländern hierzu verschieden sind? Was aber nach meiner Wahrnehmung auf den gelben Ortstafeln zwingend ist, ist der Name der (eigenständigen) Gemeinde, Stadt und so weiter. Stadtteil, Ortsteil oder eine ähnliche unselbständige Untereinheit allein auf einem solchen Schild gibt es nach meiner Beobachtung nicht. Das kenne ich aus verschienenen Bundesländern nur so. Das Entenhausen des Rosa-Schildes müßte also eine eigenständige Gemeinde (gewesen) sein, was den Beweis seiner (Nicht-)Existenz natürlich leichter macht.

05.08.2022, 13:36:32

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@beppo

> Als Teil einer größeren Gemeinde müßte (?) auf einer solchen gelben Ortstafel unter "Entenhausen" doch kleiner drunterstehen: "Gemeinde Soundso" oder ähnlich. Oder? In den alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat und ich noch etwas reiselustiger war, hatte ich den Eindruck, dass so etwas eher lokal (Bundesland?) geregelt war.

05.08.2022, 13:36:44

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Coolwater

@coolwater

Im Jahre 2007 haben sich die sachsen-anhaltischen (jäääh, nicht "anhaltinischen") Städte Dessau und Roßlau zur Stadt Dessau-Roßlau zusammengeschlossen. Selbst eine so große, bekannte und geschichtsträchtige Stadt, wie es als selbständige Stadt Dessau war, muß anscheinend jetzt auf den Ortstafeln "Dessau-Roßlau" stehen haben, also den Namen der eigenständigen Gemeinde, zu der es nun verwaltungstechnisch gehört, siehe hier: https://www.mz.de/lokal/dessau-ob-wahl/wie-wollen-die-ob-kandidaten-dessau-rosslau-besser-gegen-die-anderen-oberzentren-in-sachsen-anhalt-behaupten-3177724?reduced=true "Dessau" allein geht wohl nimmer. Conclusio: Da nix Höheres auf dem Taferl draufsteht, ist/war/wäre (der Konjunktiv zwo trifft wohl zu) der Phantom-Ort "Entenhausen" des Don-Rosa-Fotos eine eigenständige Gemeinde.

05.08.2022, 14:12:22

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Kann es ein, daß die Vorgaben in den Bundesländern hierzu verschieden sind?

Es handelt sich hier vermutlich um einen Vorschriften-Mischmasch. Die grundlegenden Vorschriften, z.B. Größe des Schildes, die Schriftart etc. sind dem Bundesrecht untergeordnet. Manches ist aber auch landesrechtlich geregelt, wie z.B. die Möglichkeit eines Namenszusatzes. M.E. müsste auch die Reihenfolge der Namen auf einem Schild bundesrechtlich geregelt sein. Kann aber auch sein, dass manche Gemeinden einfach machen, was sie wollen.

05.08.2022, 14:31:45

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Coolwater

@coolwater

Auf einem Ortsschild stehen immer der Name der Gemeinde und des Verwaltungsbezirks. Es sei denn, die Gemeinde ist selbst der Verwaltungsbezirk.

Nach meinen Röscherschen der letzten halben Stunde seit der Reichsstraßenverkehrsordnung von 1934. Was für die ohnehin an einem dünnen Faden hängende Realexistenz des Entenhausens des Rosa-Fotos zwei Möglichkeiten zuläßt. Erstens: Die Ortstafel ist vor Erlaß der Reichsstraßenverkehrsordnung von 1934 dort aufgestellt worden, und mindestens bis 1998 hat niemand die Not gesehen, sie auszutauschen. Hat sich in dem Fall aber auch gut gehalten, das Ding, und wundersam auch, daß der Schildermaler schon die Verfeinerungen vorweggenommen hat, die die Schrift DIN 1451 Jahrzehnte später erfahren sollte … Zweitens: In Deutschland hat es noch 1998 eine kreisfreie Stadt Entenhausen oder aber einen Kreis Entenhausen gegeben, wovon jede Erinnerung mit Ausnahme dieser Fotoserie spurlos aus dem Gedächtnis der Menschheit getilgt ist. Allgemein zu Ortstafeln in Deutschland siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Ortstafel\_(Deutschland)

05.08.2022, 21:00:11

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Coolwater

@coolwater

Zudem ist der Schildermast ungewöhnlich klein. Eigentlich werden Schilder immer so angebracht, dass man sich daran den Kopf nicht stoßen kann. Bei dem hier läuft man mit voller Wucht dagegen...

Um noch einmal darauf zu sprechen zu kommen. Seit dem Beitrag des Sumpfgnomikers bin ich hierorts mehrfach durch die Pampa gezockelt und habe – was ich nie zuvor getan hatte – darauf geachtet, wie hoch die Ortstafeln angebracht sind. Und tatsächlich: Fast alle "Schilder" waren über der Schädelhöhe eines normalwüchsigen Mannes angebracht. Fast alle. Es gab noch eine zweite, deutlich seltener anzutreffende Klasse von "Ortseingangsschildern", die ich ausnahmslos dort gesehen habe, wo der "Ortseingang" – richtiger: der Beginn der geschlossenen Ortschaft oder Besiedlung – gleich zu Anfang einer Nebenstraße war, die von der Pampa-Hauptstraße abzweigte. Diese Ortstafeln waren jedoch deutlich niedriger angebracht als das Rosa-Schild (ein Beispiel für diese niedriger angebrachten Ortstafeln ist das Schwentinental-Schild in meinem Link um 15.36 Uhr auf dieser Seite weiter oben). Also: entweder übermannshoch oder, seltener, wenn die geschlossene Ortschaft gleich nach einer Nebenstraßenabzweigung beginnt, hüfthoch? Wahrscheinlich ist es im allgemeinen und per "Gesetz" (Verordnung, was weiß ich) so, aber ganz so einfach ist es in der Wirklichkeit wohl doch nicht. Auf meinen Pampa-Touren bin ich nämlich einmal auf ein "Ortseingangsschild" gestoßen, das nach meiner groben Schätzung (aus dem sich von hundert auf fünfzig verlangsamenden Kraftwagen) tatsächlich ungefähr die Höhe des Rosa-Schildes hatte, wobei gleich neben der Fahrbahn ein Graben war und das Schild eher in dem Graben verpflanzt schien als auf Fahrbahnhöhe (rein technisch mag es so "Übermannshöhe" gehabt haben, aber man hätte vermutlich trotzdem ein nettes Bil à la Rosa und "Entenhausen" machen können). Der Rede Sinn: Die Höhe des Rosa-Schildes ist in mai hambel oppinnijen ein Indiz und nicht einmal ein schwaches, aber noch kein Beweis gegen dessen Echtheit. Indes habe ich bei meinen Pampa-Fahrten noch keine einzige Ortstafel gesehen, auf der nicht der (Land-)Kreis stünde (sofern es sich nicht um eine kreisfreie Stadt oder einen mit dem Kreis gleichnamigen Ort handelt). Auch darauf hatte ich früher nie geachtet.

05.08.2022, 23:13:42

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Der Rede Sinn: Die Höhe des Rosa-Schildes ist in mai hambel oppinnijen ein Indiz und nicht einmal ein schwaches, aber noch kein Beweis gegen dessen Echtheit.

Das Rosa-Schild wird schon echt sein. aber halt nichts offizielles. Dem Foto nach steht es an einem Schotterplatz, vermutlich ein Parkplatz. Wenn das Privatgelände ist, kann man da hinstellen, was man will. Vielleicht grenzt an diesen Platz ja ein Lokal namens Alte Mühlenschänke und der Gastwirt weist damit einfach auf seine Gaststätte hin. Vielleicht gibt es da ja Ente mit Klößen und Birne.

06.08.2022, 08:34:06

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Coolwater

@coolwater

aber halt nichts offizielles. Dem Foto nach steht es an einem Schotterplatz, vermutlich ein Parkplatz. Wenn das Privatgelände ist, kann man da hinstellen, was man will. Vielleicht grenzt an diesen Platz ja ein Lokal namens Alte Mühlenschänke und der Gastwirt weist damit einfach auf seine Gaststätte hin. Vielleicht gibt es da ja Ente mit Klößen und Birne.

Womit die Atlantissuche an ihr Ende gelangt sein dürfte. Ich habe mir auch schon gedacht, daß die Lösung des Rätsels vielleicht eher in der "Alten Mühlenschänke" als in "Entenhausen" zu finden ist.

06.08.2022, 09:36:01

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Coolwater

@coolwater

In das Thema in der Don-Rosa-Gruppe im Fressenbuch habe ich jetzt mal folgenden Kommentar reingeklatscht (den Schlußakkord habe ich hemmungslos vom Sumpfgnomiker geklaut): It is interesting what is NOT to be read on the sign. Since the Road Traffic Act of 1934, it has been mandatory in Germany to list the higher-ranking "Kreis"/"Landkreis" (district/country district; "county") on a "Ortstafel" (yellow "place entrance sign"): Exceptions: The name of the place is identical to that of the district (which usually means the place is the seat of the district), or the place is a "kreisfrei" (district-free) town. If the "Entenhausen" sign is to be official, that would mean that in Germany in 1998 there was either a district-free town "Entenhausen" (of a certain size, in 2022 the smallest district-free city is Zweibrücken with 34,000 inhabitants), or a "Kreis Entenhausen" (having its seat in a place or town Entenhausen) existed. With both possibilities it is astonishing that every remembrance of this has been erased from the memory of mankind. Just as there is no trace of a current or former place "Entenhausen" in Germany, there is no trace of a sub-district "Alte Mühlenschänke". Alte Mühlenschänke ("Old Mill Tavern") – on the sign alleged sub-district of a community "Entenhausen" – is an inn name, and probably the name of the "sub-district" is the key to the solution. According to the photo, the sign is on a gravel lot, probably a parking lot. If the property is private, you can put whatever you want there. Maybe in 1998 a restaurant called "Alte Mühlenschänke" bordered on this square and the innkeeper was simply referring to his restaurant. Probably he served duck.

06.08.2022, 10:22:45

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ju313 OP

@ju313

Ich habe heute eine Mail an Alexander Bubenheimer (den Fotografen) gesendet. Ich erhielt eine sehr ausführliche Antwort, aber sie brachte nur wenig neue Erkenntnisse. Jano Rohleder hatte ihn bereits kontaktiert und die Infos von J. Rohleder in Facebook geben im Prinzip bereits die Erkenntnisse wieder. Alexander Bubenheimer hat vor rund 25 Jahren einige Zeit in Gießen gelebt/studiert und ist bei Ausflügen auf das Schild gestoßen. Der Ort ist ihm aber nicht in Erinnerung geblieben. Es war rund 15 Autominuten im Umkreis von Gießen. „Ich weiß nicht mehr, wie groß der Ort war, das Schild stand vor einem Schotterparkplatz, hinter dem sich der Ort auf einem Hang erstreckte. Ich kann mich nicht erinnern, dort eine Gaststätte gesehen zu haben. <…> Die Tatsache, dass Google nichts findet, lässt für mich nur den Schluss zu, dass es entweder eine umbenannte Gemeinde ist – oder ein privates Schild war, warum auch immer jemand/mehrere so etwas aufstellen sollte/dürfte/wollte. <…> Es sah offiziell aus und ist weder ein Photoshop-Fake (die Bilder sind „klassisch“ auf Negativ, außerdem bin ich technisch unbegabt) noch von mir für das „Shooting“ aufgestellt worden.“ Alexander Bubenheimer lebt schon lange nicht mehr in Gießen und könnte den Ausflug heute auch nicht mehr nachstellen. Interessant: Ein anderes Bild aus der Serie wurde in den TGDD 174, Seite 35 veröffentlicht. Hier seht man das Ortsausgangsschild. Wer sich also die Mühe gemacht hätte, Schilder für den privaten Gebrauch anzufertigen, hätte also mindestens 2 Schilder machen lassen.

09.08.2022, 10:03:14

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ju313 OP

@ju313

Korrektur bzw. Zusatzinfo: Das Ortsausgangsschild ist laut dem Fotografen kein separates Schild, sondern die Rückseite. Ob es noch eine solche Schilderkombination gab (auf der anderen Seite der möglichen Ortschaft, falls es eine war), ist nicht überliefert. Auf jeden Fall ist es sehr aufwändig. Entweder sind es 2 Schilder in einem Rahmen oder Vorder- und Rückseite ist bedruckt. Der Fotograf ist inzwischen auch so weit, mehr wissen zu wollen (hi hi hi).

09.08.2022, 10:50:20

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Coolwater

@coolwater

Interessant: Ein anderes Bild aus der Serie wurde in den TGDD 174, Seite 35 veröffentlicht. Hier seht man das Ortsausgangsschild. Wer sich also die Mühe gemacht hätte, Schilder für den privaten Gebrauch anzufertigen, hätte also mindestens 2 Schilder machen lassen.

Das "zweite" Schild ist, vermute ich, einfach die Rückseite des Ortseingangsschildes. Auch die offiziellen Tafeln "Ortseingang" und "Ortsausgang" sind Vorder- und Rückseite ein und derselben Tafel. Herr Bubenheimer sagt selbst, das Ding stand vor einem Schotterparkplatz. Das tun Ortstafeln gewöhnlich nicht. Die stehen zu Beginn der geschlossenen Ortschaft entlang von Straßen, die in den Ort hineinführen, und natürlich so, daß der einfahrende Kraftfahrer sie lesen kann. Also selbst wenn parallel zu dem Schotterparkplatz eine Straße in den Ort führte, stünde die Tafel um neunzig Grad falsch da. Ich glaube, man kann in Deutschland lange nach dem Schilda suchen, das seine Ortstafeln so hinpflanzt … Auch für mich sieht das Schild aus, als wäre es aus solidem Metall gefertigt, und es scheint auch fest im Boden verankert. Ich denke auch, jemand hatte sich den Spaß eine Stange Geld kosten lassen. Da gleichfalls das heutige oder frühere Dasein eines Ortsteils "Alte Mühlenschänke" nirgendwo nachgewiesen werden kann, vermute ich nach wie vor, daß es sich um den Parkplatz eines Gasthofs dieses Namens handelte. Vielleicht hatte das Gebäude nicht unmittelbar sichtbar neben dem Parkplatz gelegen. Mit der "Umbenennungstheorie" brauchen wir uns nicht länger aufzuhalten, die ist schon in die Tonne gekloppt. Der Nachweis, daß das Schild nicht amtlich ist, ist bereits erbracht. Es fehlt der seit 1934 auf Ortstafeln vorgeschriebene Verwaltungsbezirk, bei irgendwelchen Käffern in der Pampa also der Kreis oder Landkreis. Wohlgemerkt: Anders als Popanz wie "Hochschulstadt", der auf einer Ortstafel stehen mag oder nicht, ist die Nennung des Verwaltungsbezirkes vorgeschrieben, der Satz in der VwV-StVO lautet: "Das Zeichen 310 nennt den amtlichen Namen der Ortschaft und den Verwaltungsbezirk." (Nr. IV zu den Zeichen 310 und 311 Ortstafel) Man findet in Deutschland kein "Ortseingangsschild", worauf der Verwaltungsbezirk nicht steht. Sieht man einen solchen nicht gesondert aufgeführt, bedeutet das, der Verwaltungsbezirk ist identisch oder namensidentisch mit der Ortschaft ("Die Angabe des Verwaltungsbezirks hat zu unterbleiben, wenn dieser den gleichen Namen wie die Ortschaft hat "). Das erste trifft auf kreisfreie Städte zu, das letzte oft auf die Kreissitze. Ich glaube, in beiden Ligen brauchen wir "Entenhausen in Deutschland" gar nicht erst zu suchen … Das angebliche Ortsausgangsschild entspricht übrigens ebenfalls nicht der Vorschrift. Seit 1976 ist das Zeichen "Ortsausgang" in zwei Felder unterteilt. Und zwar so: "Das Zeichen 311 nennt auf der unteren Hälfte den Namen der Ortschaft oder des Ortsteils, die oder der verlassen wird. Angaben über den Verwaltungsbezirk sowie die in Nummer IV genannten zusätzlichen Bezeichnungen braucht das Zeichen 311 nicht zu enthalten. Die obere Hälfte des Zeichens 311 nennt den Namen der nächsten Ortschaft bzw. des nächsten Ortsteiles. An Bundesstraßen kann stattdessen das nächste Nahziel nach dem Fern- und Nahzielverzeichnis gewählt werden. Unter dem Namen der nächsten Ortschaft bzw. des nächsten Ziels ist die Entfernung in ganzen Kilometern anzugeben." (Nr. V zu den Zeichen 310 und 311 Ortstafel) Schnickschnack wie "Auf Wiedersehen" steht auf Ortsausgangsschildern schon gar nicht. Dergleichen liest man vielleicht auf eigenen Schildern, die die Gemeinden davor, dahinter oder daneben gesondert hinpflanzen, aber nicht auf den gelben Ortstafeln, den amtlichen Verkehrszeichen.

09.08.2022, 11:13:56

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Coolwater

@coolwater

Auf jeden Fall ist es sehr aufwändig. Entweder sind es 2 Schilder in einem Rahmen oder Vorder- und Rückseite ist bedruckt.

2021 kostet so ein Ding ein paar hundert Euro: "Etwa 430 Euro kostet so eine Ortstafel im günstigsten Fall, sagt eine Pressesprecherin im Starnberger Rathaus, ohne Montagekosten." https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-ortsschild-klauen-1.5433301 Die paar Lappen kann ein Gastwirt oder einfach nur irgendein Spinner, der so ein Schild aufstellen will, schon hinblättern. Kommen noch der Rahmen und die Einpflanzung von det Ding in die Pampa. Beim "Entenhausen"-Schild ist der Rahmen aber vielleicht gebraucht erworben gewesen, der sieht oben schon ziemlich angerostet aus. Die Einpflanzung macht so'n tüchtiger Wirt oder tüchtiger Spinner auch selber, der läßt dafür keine Bautruppe anrücken.

09.08.2022, 11:22:17

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ju313 OP

@ju313

Danke Coolwater für die Zusammenfassung. Vermutlich letzter Akt: Ich habe an die Verkehrsbehörde Gießen eine Mail mit der Fragestellung geschickt. Die Indizien / Beweise, dass das Schild wohl nicht amtlich ist, habe ich nicht reingeschrieben - die Behörde kann das ja in die Antwort schreiben (falls es eine Antwort gibt).

09.08.2022, 11:22:50

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Beppo

@beppo

Noch eine Anmerkung: Wir reden von 1998. Da gab es vielleicht andere Rechtsvorschriften. Ich bin in einem hessischen Dorf mit einem ehrenamtlichen Bürgermeister aufgewachsen. Sprechstunde nach dem Abendessen. Der hatte sicher nicht das Bundesgesetzblatt abonniert. Und wenn ein Ortsschild mal irgendwo stand, dann wurde es vermutlich nicht gleich ausgetauscht, wenn sich an den Vorschriften was änderte. In unserer Volksschule (zweiklassig) gab es kein Liederbuch. Der Herr Steinmüller hat mal den Bruder Singer beantragt, das wurde aber abgelehnt. Zu teuer. Da war so ein Ortsschild schon eine Investition, die Zinsen fraß wie Donalds Motorboot.

10.08.2022, 08:10:38

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Coolwater

@coolwater

Bei irgendwelchen Käffern auf dem Land steht seit 1934 auf allen neuen Ortstafeln der Landkreis. Das war bei der damals erlassenen Straßenverkehrsordnung ja genau Sinn der Sache, wegen des stark gestiegenen und weiter steigenden Kraftverkehrs Geschichten wie Ortstafen deutschlandweit einheitlich zu regeln. Auch in der Pampa in Ostpreußen haben sie das hingekriegt, und die ostpreußische Pampa war wesentlich pampiger, als es die hessische ist: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:City\_limit\_signs\_in\_Germany?uselang=de#/media/File:Godnicken\_Standard-Tankstelle.jpg Ortstafeln sind Verkehrszeichen. Ich weiß nicht, wie das genau abläuft, aber eine Ortstafel läßt nicht der Dorfbürgermeister beim wackeren Dorfschmied herstellen, sondern so etwas muß vermutlich irgendeine höhere Ebene (Kreis?) und Behörde prüfen und absegnen. Hier gilt wohl genau das gleiche wie für andere Verkehrszeichen, etwa Stopp- oder Vorfahrtsschilder. Ich vermute, auch die Godnickener haben nicht auf eigene Faust ein Ortsschild gepinselt und bei sich in die Pampa gepflanzt, sondern mindestens die Kreisverwaltung in Fiſchhausen hat sich angeguckt, was die Godnickener "im Schilde führen". Mag sein, daß die Ortstafeln 1934 nicht auf der Stelle alle neugepflanzt wurden, aber ich behaupte mal, bis 1998 war die Geschichte durch. Die Schrift auf dem "Entenhausen"-Schild gibt es in der Form auch erst seit 1981.

10.08.2022, 10:46:52

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

Ortstafeln sind Verkehrszeichen. Ich weiß nicht, wie das genau abläuft, aber eine Ortstafel läßt nicht der Dorfbürgermeister beim wackeren Dorfschmied herstellen, sondern so etwas muß vermutlich irgendeine höhere Ebene (Kreis?) und Behörde prüfen und absegnen.

Für Aufstellvorrichtungen, Befestigungsmittel und Gründungsarten für alle Verkehrszeichen der StVO gilt die IVZ-Norm 2007 (Industrie-Norm für Aufstellvorrichtungen von Verkehrszeichen). Dazu gehört auch die Ortstafel. Das Aufstellen eines Verkehrszeichens bedarf einer verkehrsrechtlichen Anordnung und ist ein Verwaltungsakt. Sachlich zuständig ist die jeweilige Straßenverkehrsbehörde. Je nach Landesrecht kann die höhere Verwaltungsbehörde (z.B. der Landkreis) die Zuständigkeit auf eine andere Stelle übertragen (z.B. die Stadt).Aber auch hier gilt natürlich, dass die Vorschriften einzuhalten sind. Da sind evtl. Vorlieben z.B. eines Dorfbürgermeisters fehl am Platz.

10.08.2022, 11:32:40

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Coolwater

@coolwater

Eine Ortstafel wird auch nicht einfach Pi mal Daumen vor ein Kaff gepflanzt, wo's einem Gemeinderat oder Bürgermeister gefällt. Wo sie stehen darf und wo nicht, ist genau geregelt, wahrscheinlich ebenfalls schon seit 1934. Man sehe, was für ein Verwaltungsbrimborium es bedeutet, wenn irgendwer meint, eine Ortstafel müsse versetzt werden: https://www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/politik/autos-sollen-frueher-abbremsen\_a\_6,1,467832025.html https://www.sn-online.de/lokales/schaumburg/sachsenhagen/landkreis-laesst-ortsschild-versetzen-TXDFPTTYMNPOX4FLCQUGKDEWFI.html https://www.hallo-muenchen.de/muenchen/landkreis-muenchen/putzbrunner-ortsschild-musste-versetzt-werden-13014924.html Was auf dem Taferl bei "seinem" Ort draufsteht, wie es gestaltet ist und wo es aufgestellt wird – der Dorfbürgermeister hat da gar nix zu melden.

10.08.2022, 15:14:55

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Donald

@donald

Beachtlich, welch' geballte Kompetenz in Sachen Verwaltungsvorschriften unter Donaldisten vorhanden ist. 👍🙂

10.08.2022, 16:44:40

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ju313 OP

@ju313

Der Vollständigkeit halber: Meine Anfrage an die Verkehrsbehörde hat zu keinem Ergebnis geführt. Antwort: "Im Bereich des Stadtgebietes Gießen gab es keinen Ortsteil, bzw. solch eine Liegenschaft mit diesen Bezeichnungen. Was die Bereiche Außerhalb der Zuständigkeit der Stadt Gießen betrifft (LK Gießen, LDK, LK Marburg), kann ich nicht beantworten." Wobei ja klar ist, dass das Schild nicht im Bereich des Stadtgebietes stand, sondern außerhalb (ca. 15 Autominuten um Gießen) - schade, dass die Behörde hier nichts sagen kann. Auch zu meiner Frage, ob das Schild "echt" aussieht, wurde nichts geschrieben. Nach den rechtlichen Informationen, die wir von Coolwater und dem Sumpfgnom gehört haben, ist das erstaunlich - müsste der Behörde doch auf einen Blick auffallen, dass das Schild nicht "echt" ist. Welche Behörde für das Gebiet außerhalb von Gießen zuständig ist, wird auch nicht erwähnt. Aber ich denke, dass es zu keinen neuen Erkenntnissen führen wird. Na ja – war immerhin eine spannende Recherche.

11.08.2022, 06:36:47

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Beppo

@beppo

Man ergugelt mehrere Kneipen namens "Alte Mühlenschänke". Ich denke mal, das Schild hat ein Spinner wie wir zu Reklamezwecken anfertigen lassen. Irgendwann ist es dann nach Hessen gwandert. Der Rahmen sieht dann doch sehr nach Dorfschmied aus. Wir hatten im Dorf den wackeren Schmied Bruno. Der konnte schmieden und schweißen. Verzinken konnte er nicht. Ein Gestell wie dieses rostet natürlich im Boden. Vielleicht wurde es deshalb schon einmal abgesägt. Das würde die Höhe erklären.

11.08.2022, 07:10:39

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Coolwater

@coolwater

Der Rahmen sieht dann doch sehr nach Dorfschmied aus. Wir hatten im Dorf den wackeren Schmied Bruno. Der konnte schmieden und schweißen. Verzinken konnte er nicht.

Der Rahmen erscheint zumindest untypisch. Hier ist eine Galerie mit Ortstafeln aus verschiedenen Teilen Deutschlands: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:City\_limit\_signs\_in\_Germany?uselang=de Die meisten haben oben und unten je zwei Verschraublaschen. Zwei Beispiele zeigen zusätzlich noch vier (Weinberge) oder zwei (Dortmund) Laschen. Die Tafel Ribnitz-Damgarten wiederum ist ohne Rahmen mit zwei Pfostenmanschetten angebracht (ich weiß net, ob die Dinger Pfostenmanschetten heißen oder man sie so nennen sollte, aber Pfostenmanschetten hört sich richtig gut an). Ein Rahmen wie bei "Entenhausen" mit Verschraublaschen in den Ecken ist unter den Beispielen nicht zu sehen. Marke Eigenbau beziehungsweise Dorfschmied erscheint mir allerdings sehr aufwendig. Ich vermute eher einen ausgemusterten Rahmen aus früheren Zeiten, der vielleicht schon vor 25 Jahren nicht mehr hergestellt wurde und somit heute wenig bis gar nicht mehr zu sehen ist. Vielleicht war's schon als Altmetall abgestempelt, und unser unbekannter Spinner Mister Icks hat's umsonst gekriegt. Werde in nächster Zeit bei meinen Fahrten durch Stadt und Land die Ortstafelrahmen auf die Verschraublaschen begutachten.

11.08.2022, 09:48:37

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Coolwater

@coolwater

Man ergugelt mehrere Kneipen namens "Alte Mühlenschänke". Ich denke mal, das Schild hat ein Spinner wie wir zu Reklamezwecken anfertigen lassen. Irgendwann ist es dann nach Hessen gwandert.

Die Wanderungstheorie ist eine vorzügliche Ergänzungstheorie, mit der sich die Wirtshaustheorie aufrechterhalten ließe, falls sich ergäbe, daß an Ort und Stelle nie ein Gasthof bestand, schon gar keiner mit Namen "Alte Mühlenschänke". Für die Wanderungstheorie wäre auch keine notwendige Annahme, daß der Schotterparkplatz dem Schildübernehmer gehörte. Es könnte sich durchaus um öffentlichen Grund gehandelt haben, und er könnte es bei Nacht und Nebel dort hingepflanzt haben, aber niemand störte sich daran, alle fanden's witzig, und somit blieb's stehen. Manche Gemeinden räumen "Scherze" dieser Art von Privatmenschen im öffentlichen Raum ja gnadenlos weg, andere wieder sind im Einzelfall toleranter und finden sich mit vollendeten Tatsachen ab, wenn's niemandem weh tut und alle es gut finden. Falls es öffentlicher Raum war, hat er vorher vielleicht sogar gefragt, ob er's da aufstellen darf. Vielleicht hat ihn die Gemeinde auch gewähren lassen, weil durch den "Phantasienamen" (Micky Maus, hihi!) und das Fehlen eines Verwaltungsbezirks vermeintlich nicht die Gefahr da war, daß jemand das mit einer amtlichen Ortstafel verwechselt …

11.08.2022, 10:21:26

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Der Sumpfgnom

@der_sumpfgnom

andere wieder sind im Einzelfall toleranter und finden sich mit vollendeten Tatsachen ab, wenn's niemandem weh tut und alle es gut finden.

Von solchen Eigenmächtigkeiten ist abzuraten. Wenn sich nämlich ein Unfall ereignet, also wenn sich z.B. jemand an einem falsch aufgestellten Schild die Birne stößt und vielleicht sogar schwere Schäden davonträgt, stellt sich sofort die Frage der Schuld. Und entspricht das Schild nicht den Vorschriften, ist der Fall glasklar. Eine Behörde wird so ein Risiko nicht eingehen, es sei denn, die verantwortliche Person war gerade im Blubberlutsch-Rausch. Zu Beppos Ansatz mit dem abgesägten Schildermast: Kann natürlich sein, aber Schilder werden nicht einfach so in den Boden gerammt, sondern einbetoniert. Ansonsten halten die nichts aus. Ein kräftiger Sturm oder ein Besoffener, der dagegen donnert, und das Ding fliegt durch die Gegend. Auf besagtem Foto - um mal wieder zum Thema des Fadens zurückzukehren - lehnt sich Don Rosa ja augenscheinlich schon mit Gewicht gegen das Schild. Wäre es nur in den Boden gerammt, würde das nicht funktionieren.

11.08.2022, 12:51:02

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Beppo

@beppo

Abgesägt, weil einbetonniert, nach Hessen verbracht und neu einbetonniert??? Das erklärt zumindest die reduzierte Höhe. Auf dem Dorf findet man immer jemanden, der einem was betonniert. Zement, Sand, Wasser und mit der Schippe kräftig durchmischen. Und fertig ist der Lack.

11.08.2022, 18:05:55

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Coolwater

@coolwater

Werde in nächster Zeit bei meinen Fahrten durch Stadt und Land die Ortstafelrahmen auf die Verschraublaschen begutachten.

Das Ergebnis meiner Feldforschung: So gut wie alle Rahmen, die ich sah, waren Vierlascher. So gut wie alle. Ein einziger war ein Achtlascher. Es war die gleiche Ortstafel, die schon bei meinen vorherigen Höhenstudien aus der Reihe tanzte. Vielleicht steht der Rahmen dort bereits ungewühnlich lange. Der Vierlascher scheint heute Standard zu sein. Das ist sinnvoll. Gegen Wind und Wetter sind vier Verschraubungen wohl ausreichend. Will dagegen einer die Tafel klauen, halten ihn auch sechs oder acht Schrauben nicht davon ab. Mit nur vier Laschen, Schrauben und Muttern spart man Material. Man bedenke: An jeder öffentlichen Kraftfahrstraße, die in Deutschland in eine geschlossene Siedlung führt, steht so ein Ding, wenn die Straße breiter ist, sind's der Dinger sogar zwei. Da läppert sich schon was zusammen an eingesparten Schrauben, Muttern und Laschen. Bilder von Ortstafeln aus den siebziger Jahren bestärken den Verdacht, daß Mehr-als-vier-Lascher ältere und also Auslaufmodelle sind. (Das Bild ist von zwozehn, aber die Tafel ist vor 1980/81 aufgestellt worden, und wahrscheinlich ist der Rahmen nicht jünger als die Tafel.) (Das Schild zeigt den Bürgermeister stolz wie Bolle nach Verleihung des Bad-Titels an Brückenau 1970. Ihr schönes neues Schild konnten die frisch Gebadeten zwei Jahre später in die Tonne kloppen, da dann der Landkreis Bad Brückenau aufgelöst und die Stadt dem Landkreis Bad Kissingen zugeschlagen wurde. Die Schlauberger hatten den Namen so groß aufs Schild schreiben lassen, daß kein Platz mehr war, den nun tafelnotwendigen Landkreisnamen nachträglich anzubringen.) Einen Union-Jack-Lascher, wie ich den Rahmen des Entenhausen-Schildes nennen möchte, weil die Laschen, als Geraden über das Schild weitergezogen, ein Muster ergeben, das der britischen Fahne, dem "Union Jack", ähnelt – einen Union-Jack-Lascher also habe ich überhaupt nirgends gesehen und auch im Netz keine Beispiele für deutsche Ortstafeln mit einem solchen Rahmen gefunden. Am Ende war der Rahmen des Entenhausen-Schildes zuvor gar nicht für eine amtliche Ortstafel verwendet worden. Was zur nächsten Frage führt. Auf Wikipedia ist zu lesen: "Die Maße der Ortstafeln sind genormt. Grundsätzlich sind zwei Größen zugelassen: 900 × 600 Millimeter und 1200 × 850 Millimeter." Gehen wir mal davon aus, daß das schon vor 25 Jahren so war, lautet die Frage: Entspricht das Entenhausen-Schild einer dieser Größen? Vielleicht kann das jemand gut einschätzen oder gar einigermaßen genau ausmessen (die Größe von Don Rosa müßte man dazu wohl wissen, aber vielleicht läßt die sich ergugeln.) Die Firmen, die die Ortstafeln herstellen, machen außer ihnen ja auch noch alle möglichen Schilder, die natürlich einen Haufen verschiedener Größen haben. Für einen Privatmann sollte es somit keine Schwierigkeit sein, eine "Ortstafel" herstellen zu lassen, die in der Größe von den amtlichen abweicht.

20.08.2022, 19:16:35

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@coolwater

Beim Don-Rosa-Schild müsste also z.B. erst "Alte Mühlenschänke" stehen, dann "Gemeinde Entenhausen" und dann "Kreis Soundso" als die nächst höhere Verwaltungseinheit.

Ist das notwendig so? Hier ein Gegenbeispiel: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ortsschild\_Schwentinental-Raisdorf.jpg Kann es sein, daß die Vorgaben in den Bundesländern hierzu verschieden sind?

Hierzu noch eine Beobachtung und Überlegung meinerseits: Der Ortsteilname steht vor allem dann großmächtig auf dem Schild und der Gemeindename klein drunter, wenn der Ortsteil (noch) siedlungsmäßig von den übrigen Ortsteilen der Gemeinde getrennt ist und ein geschlossenes Eigenes bildet, als Ort und Dorf noch eine mächtige Tradition und Identität hat. Sind dagegen die Ortsteile siedlungsmäßig miteinander verwachsen, wird auf den Schildern am Ortsrand der Ortsteilname nur klein unter dem Namen des Ortes stehen. Ob es dazu eine Vorschrift gibt, weiß ich nicht. Vielleicht können die Gemeinden bei dem selber entscheiden, wie sie's auf ihren Schildern halten. Auch hat meine Lehre eine Unschärfe: Wann ist eine Dorf-Tradition und -Identität mächtig, und wann ist ein Ortsteil ein geschlossenes Eigenes? Wenn zum nächsten Ortsteil zwei Kartoffelfelder dazwischen sind, oder reicht eines? Indes: Meine Beobachtung ist, daß es "allgemein" so ist, wie ich's beschrieb: Fährt man in Berlin, Hamburg, Würzburg ein, wird man auf den gelben Schildern groß "Berlin", "Hamburg", "Würzburg" lesen und in kleiner Schrift drunter den Ortsteilnamen, falls überhaupt. Dagegen: Fährt man in irgendein Pampadorf ein, steht auf dem Schild in der Regel groß: "Pampadorf" und klein drunter: "Gemeinde Icksüpsilon".

20.08.2022, 22:05:05

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Beppo

@beppo

Als ich noch jung und schön war (jetzt bin ich nicht mehr jung), gab es in Hessen und anderswo die Gebietsreform. Da wurden natürlich auch die Ortsschilder ausgetauscht. Ich erinnere mich an zwei neue Varianten, die mir auffielen: Xstadt, Ortsteil Ydorf und Ydorf, Stadtteil von Xstadt. Die zweite Variante ist mir womöglich in Baden-Württemberg aufgefallen. Die war psychologisch besser, weil da an erster Stelle dick und fett der alte Name stand. Viele Bürger haben den neuen Namen gehasst. Egal. Ich glaube es zwar nicht, aber vielleicht ist das Entenhausenschild ja uralt. Detaillierte Informationen aus der Zeit vor dem großen Internetboom sind im Netz oft nicht zu finden. Vielleicht gab es ja mal ein Entenhausen, das dann aufgelöst wurde. Vieles, was Erika Fuchs verwendet hat, war ge- und nicht erfunden, Vielleicht ist sie ja 1950 mal mit ihrem automobilistischen Mann durch das seinerzeit noch existierende Entenhausen gefahren.

21.08.2022, 04:21:21

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@coolwater

Xstadt, Ortsteil Ydorf und Ydorf, Stadtteil von Xstadt.

Zu ergänzen: Kreis Z. Auf allen Schildern seit 34. Es sei denn, Xstadt ist selber der Verwaltungsbezirk. Nee, Leute, keine Schangße, daß das "Entenhausen"-Schild amtlich ist. Auch die Rückseite ("Auf Wiedersehen") ist Stierscheiße. Nach der Schrift ist das Schild übrigens nach 80/81 geschmiedet worden.

21.08.2022, 12:55:02

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@coolwater

Das angebliche Ortsausgangsschild entspricht übrigens ebenfalls nicht der Vorschrift. Seit 1976 ist das Zeichen "Ortsausgang" in zwei Felder unterteilt. Und zwar so: "Das Zeichen 311 nennt auf der unteren Hälfte den Namen der Ortschaft oder des Ortsteils, die oder der verlassen wird. Angaben über den Verwaltungsbezirk sowie die in Nummer IV genannten zusätzlichen Bezeichnungen braucht das Zeichen 311 nicht zu enthalten. Die obere Hälfte des Zeichens 311 nennt den Namen der nächsten Ortschaft bzw. des nächsten Ortsteiles. An Bundesstraßen kann stattdessen das nächste Nahziel nach dem Fern- und Nahzielverzeichnis gewählt werden. Unter dem Namen der nächsten Ortschaft bzw. des nächsten Ziels ist die Entfernung in ganzen Kilometern anzugeben." (Nr. V zu den Zeichen 310 und 311 Ortstafel)

Hier muß ich einen Ruderschlag zurück tun. Es gibt auch heute noch durchaus einfeldige Ortsausgangsschilder: Ich erinnere mich, solche einfeldigen Schilder auch anderswo an Autobahnauffahrten gesehen zu haben, wenn diese in einer Stadt bezettwe einer geschlossenen Ortschaft liegen. Es gibt Sinn, hier vom zweifeldigen Schild abzusehen, legte doch der nächste Ort auf gelbem Untergrund dem Kraftfahrer den Gedanken nahe, er erreichte diesen Ort über eine Bundes- oder Pampastraße. Wenn überhaupt, gäbe es Sinn, am Beginn einer Autobahn das obere Feld mit dem nächsten Ziel in Autobahnblau mit weißer Schrift zu halten, aber solche Ortsausgangsschilder gibt es wohl nicht. Etwas ratlos läßt, daß die Verwaltungsvorschrift (siehe Zitat oben) ausschließlich zweifeldige Ortsausgangstafeln vorsieht. Auch Übersichten aller Verkehrszeichen kennen nur den zweifeldigen Ortsausgang: https://www.adac.de/verkehr/recht/verkehrszeichen/ https://www.verkehrszeichen-online.org/verkehrsschilder\_in\_deutschland\_stvo.pdf Dies legt einen Verdacht nahe, ja zwingt zu einem Schluß, der im ersten Augenblick ungeheuerlich scheint: Diese einfeldigen Tafeln sollen zwar dem Kraftfahrer anzeigen, daß er eine geschlossene Ortschaft verläßt, aber es handelt sich nicht um gültige Verkehrszeichen. Nachdem man sich an die Geheuerlichkeit dieses Schlusses gewöhnt hat, gibt er völlig Sinn. Die Verkehrs- bezettwe Geschwindigkeitsregelung durch ein gültiges Zeichen "Ortsausgang" ist an dieser Stelle überflüssig, weil das andere Schild mit dem Autobahnzeichen dem Kraftfahrer kundtut, daß ab hier gerast werden darf. Ich habe gute Lust, bei einer Behörde zu fragen, ob ich mit meinem Schluß richtigliege, daß es sich bei den einfeldigen Ortsausgangsschildern nicht um Verkehrszeichen handelt und sie ausschließlich Autobahnschildern beigesellt sind. Für das Entenhausenschild bedeutet das alles wohl nichts. Auf dem Foto sieht es nicht gerade so aus, als begönne hinter Schotterparkplatz und Schild eine Autobahn, und Schnickschnack wie "Auf Wiedersehen" habe ich auf solchen Schildern auch noch nie gesehen.

10.09.2022, 18:03:09

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Das Zeichen 311, soso ... was ist denn das Zeichen 313, nur so aus Neugier?

14.09.2022, 11:20:28

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Coolwater

@coolwater

Das Zeichen 311, soso ... was ist denn das Zeichen 313, nur so aus Neugier?

Ortsteiltafel: http://www.sicherestrassen.de/VKZKatalog/Frameaufbau.htm?http://www.sicherestrassen.de/VKZKatalog/Kat313.htm

14.09.2022, 11:25:48

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Ostsibirischer Korjakenknacker

@ostsibirischer_korjakenknacker

Danke!

17.09.2022, 07:17:55

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Coolwater

@coolwater

Paßt zur Ortsschildfrage: Barkhausen heißt jetzt "Geschlossene Ortschaft" Dem Dorf Barkhausen in Porta Westfalica wurde das Ortseingangsschild geklaut. Bis ein neues mit der Aufschrift "Barkhausen – Stadt Porta Westfalica" angebracht werden kann, dauert es noch. Deshalb wurde jetzt ein Ersatz-Ortseingangsschild mit der Aufschrift "Geschlossene Ortschaft" in Barkhausen montiert. "Barkhausen", so, so … Wenn's ein durchreisender Donaldist war, der da nicht widerstehen konnte, wär's immerhin eine donaldische Tat gewesen. Betonung auf durchreisender Donaldist. Donald läßt nur im Urlaub die Sau raus und klaut als "Souvenir", was nicht niet- und nagelfest ist. In Entenhausen ist er mit gockelgeschwellter Brust gesetzestreuer Spießer. Jaja, die Nüangßen des donaldischen Seins …

25.02.2023, 15:57:35

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Coolwater

@coolwater

Jano hat auf Feeßbuck einige gute Fotos mit Rosa vor dem Entenhausen-"Ortsschild" hochgeladen. Auf dem unten (hab's von wegen Urheberrechten und so unbrauchbar gemacht) kann man gut Einzelheiten des Ortes erkennen. Eine auffällige Fußgängertreppe, die in die Siedlung führt. Dazu der Hinweis des Fotografen, daß wir uns hier wohl innerhalb eines Zwanzig-Minuten-Fahrradius um Gießen herum befinden. Meine Herren, die Schangßen stehen nicht schlecht, daß doch mal rauskommt, wo genau das Bild entstanden ist. "Alte Mühlenschänke" weist außerdem auf einen alten Mühlenbau an einem Fluß oder Bach hin; der angenommene Gasthof wird nicht ohne Grund so geheißen haben.

30.07.2024, 21:13:07

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