Verweis: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=11878 Bei dem verlinkten Text handelt es sich um einen Beitrag aus Informationsmittel für Bibliotheken (IFB), einem "digitalen Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft". Die Wiener Altgeschichtlerin Martina Pesditschek bespricht einen 2022 erschienenen Schinken mit dem Titel Queer archaeology – Winckelmann and his passionate followers – queer archaeology, egyptology and the history of arts since 1750. Der Sammelband enthält einen Aufsatz des Titels "Apollo, Adonisse und Spartaner im homoerotischen Bilderrausch. Die 'Physique'-Fotokultur in den sogenannten 'Beefcake'-Magazinen der 1950er und 1960er Jahre". Dazu schreibt Frau Pesditschek in ihrer Besprechung (Seite 9–10): "Gewiß ist ein Bezug zur Klassischen Archäologie vor allem insofern gegeben, als die in diesen Magazinen abgebildeten, oft allenfalls mit einem Slip ('Stringtanga', S. 517) bekleideten männlichen Photomodelle auch immer wieder angewiesen wurden, sich bei ihren Posen und Gesten am Vorbild bekannter antiker Plastiken zu orientieren (vgl. insbes. S. 519, 534), und die Herausgeber der Magazine waren auch sehr darauf bedacht, nicht den Straftatbestand einer pornographischen Darstellung zu erfüllen (vgl. S. 517); ein wesentlicher Zweck besagter Magazine bestand aber gewiß doch darin, homosexuellen Männern bei autoerotischer Betätigung Sukkurs zu offerieren ('Der Kundenkreis bestand <...> vor allem aus einem homosexuellen Publikum', S. 517; 'Die Magazine <...> machten die Einsamkeit erträglich', S. 536), und mancher Leser dieser Rezension mag eine wissenschaftliche Würdigung solcher Magazine – wie notabene etwa auch eine solche der (zum Teil durchaus auch auf geschichtliche Ereignisse Bezug nehmende Comics mit Disney-Figuren enthaltenden) Lustigen Taschenbücher oder der Comicreihe Fix und Foxi – nicht für eine vorrangige Aufgabe der Forschung erachten. Daß die sich selbst so nennenden 'Donaldisten' allgemein nicht als ihre Zeit verschwendende Kindsköpfe wahrgenommen werden, sondern hohes soziales Prestige genießen, liegt letztlich allein an der herausragenden künstlerischen Leistung von Carl Barks und Erika Fuchs, die eine sophistizierte Zuwendung durchaus angemessen erscheinen läßt (und nahezu das einzige Objekt donaldistischer Bemühungen darstellt). Der vorliegende Beitrag scheint eher eine Art von Fix-und-Foxismus oder Mickyismus zu reflektieren." Ich mußt's zweimal lesen, um durchzusteigen, was die Donaldisten in der Besprechung verloren hatten. Also: Wir stehen an der Spitze der Gesellschaft, weil der heilige Ernst, mit dem wir unseren Donaldismus treiben, der Schöpfung Barksens und Fuchsens gilt, und ihrer ist er würdig und recht. Täten wir uns indes mit dem gleichen heiligen Ernst an Micky Maus oder Fix und Foxi verschwenden, die Welt lachte uns als Kindsköpfe aus. Mit dem heiligen Ernst, den der Aufsatzschreiber aufwendet und diese Magazine als Gegenstand der Klassischen Archäologie wissenschaftlich unter die Lupe nimmt, steht aber er als so einer da. Das letzte mag stimmen oder nicht – ich nehme mit einem zufrieden-vergnügten Brummen zur Kenntnis, daß Frau Pesditschek den Donaldismus und seine "Götter" Barks und Fuchs in dieser Besprechung ohne den geringsten Bezug zum Gegenstand ins Spiel bringt und ihnen als Hochwerterscheinungen Achtung bezeugt. Der Marsch durch die Gesellschaft ist gelungen.