Entenhausen ist überall

Aus einem Artikel über das Berliner Luxushotel Adlon: "Schließlich setzt sich der reizvolle Kontrast aus Bodenständigkeit und noblem Ambiente auch in der »Lobby Lounge & Bar« fort: mit gehobenen Versionen der großen Imbiss-Klassiker aus der Hauptstadt. Die Currywurst – ohne Darm natürlich – wird im Porzellanschälchen mit eigener Saucenkreation und Blattgold serviert." (Quelle: https://www.falstaff.com/de/news/currywurst-und-kaviar-so-ist-das-beruehmte-berliner-adlon-wirklich?utm\_source=pocket-newtab-de-de)

Ich weiß, Blattgold ist hauchdünn. Dennoch: Mich verblüfft, für welche Firlefanzereien man's hernimmt. Im Danziger Goldwasser kann (konnte) man's sogar versaufen. Was sind die großen Treiber der Menschheitsgeschichte? Hunger, Liebe, Macht, Gold. Für den jahrtausendelangen Tanz ums goldene Kalb hat man von dem Zeug der Erde bestürzend wenig abgekratzt. In der gesamten Geschichte der Menschheit wurden bis Ende 2017 schätzungsweise 190.000 Tonnen gefördert. Dies entspricht einem Würfel mit 21 Metern Kantenlänge … https://de.wikipedia.org/wiki/Gold#Goldbestand\_weltweit Einundzwanzig mal einundzwanzig mal einundzwanzig Meter. Dat Ding könnt' man in einem größeren Hinterhof abstellen.

Wir Bayern https://www.gq-magazin.de/leben-als-mann/sport/ribery-teures-steak-190104 verstehen etwas von den Genüssen des Lebens. Ob diese Fälle von Aurophagie wohl (teilweise?) von WDC 144 inspiriert wurden?

Eher umgekehrt. Aber wenn man bedenkt, dass "Spending Money" (Die Kunst, Geld auszugeben) in den USA 1952 erschien und auf Deutsch 1953, finde ich es erstaunlich, dass Barks hier schon Dekadenz zum Thema macht. In den USA waren das keine ganz fetten Jahre, in Westdeutschland eher magere. Aber in beiden Ländern war es eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs in Richtung Wohlstandsgesellschaft. Barks hat offenbar die Zeichen der Zeit erkannt und satirisch überzeichnet. Eine wunderbare Geschichte!