Ist jetzt auch schon die Zeit unterwandert?
paTrick OP
@patrick
12.10.2004, 17:27:39 (bearbeitet)
paTrick OP
@patrick
ein Interview mit Wim Wenders (sehr alliterativ!) über seinen jüngsten Film. http://www.zeit.de/2004/42/Interview\_Wenders Kleiner Auszug: ZEIT: Gab es einen Zeitpunkt, an dem die Entzauberung begann? Wann wurde Entenhausen zu Los Angeles und Dagobert Duck zu Donald Trump? Wenders: Das war wohl eher ein langsamer Prozess. Er fing an, als ich zum ersten Mal aus New York rausfuhr, über den Hudson nach New Jersey und dann weiter südlich. Je weiter man vordrang, desto ärmer wurde die Gegend. Ärmer an Variationen, ärmer an Kultur und an Weltoffenheit. Und das war vor 30 Jahren, eigentlich noch Kinderkram im Verhältnis zu dem, was man wahrnimmt, wenn man heute in Amerika den Fernseher anmacht oder über Land reist. Den richtigen Dagobert Duck habe ich erst kennen gelernt, als Ronald Reagan gewählt wurde und seine Reagonomics einführte. Deshalb ging ich 1984 nach Deutschland zurück, weil ich fand, dass Amerika wie Entenhausen regiert wurde. ZEIT: Inwiefern? Wenders: Auch in meinen ältesten Erinnerungen an die Donald-Duck-Hefte kommen »Arme« vor. Da gibt es zum Beispiel Geschichten, in denen Donalds Neffen Tick, Trick und Track zu Weihnachten die Armen beschenken. Die drei gehen in Siedlungen, in denen nur ausgemergelte Kinderchen leben. Und genau das ist dann auch in der amerikanischen Wirklichkeit eingetreten. Plötzlich standen all diese Leute in New York auf der First Avenue. Die kamen mit ihren Päckchen und Köfferchen von irgendwo angereist und wussten plötzlich nicht mehr, wohin. Es gab einfach kein soziales Netz mehr, und man versuchte, sich ganzer Bevölkerungsschichten zu entledigen. Damals wurden sogar Geistesgestörte auf die Straße geschickt, weil viele Anstalten zugemacht wurden. In den Clinton-Jahren wurde es ein bisschen ziviler, man versuchte, wieder etwas gutzumachen. Und heute sind die Panzerknacker an der Regierung. Sie haben den Safe ausgeräumt und Entenhausen im Griff. Mit dem Wissen aus den Mickymaus-Heften kommt man immer noch ganz schön weit in der Politik.
08.10.2004, 22:24:20
:-anonymous
@:-anonymous
Wenders kann ja nichts dafür, aber das Bild von Dagobert ist professionell ausgesucht. 90 Prozent der Donaldisten hätten zur Illustration dieses Artikels ebenjenes Bild gewählt. Also, den Verdacht kann man stehenlassen...
09.10.2004, 14:06:45
DasLeuchtkamel
@dasleuchtkamel
Hmmm...und du bist dir ganz sicher , 90% , genau 90% ,nicht etwa 89 , 91 oder gar 90,5% , nein ? Ganz genau 90% aller Donaldisten ??? Respekt!!! Wo lässt du deine Statistiken fälschen , äh , erstellen ? ;-) Duck auf ,Maus raus! Thomas
10.10.2004, 14:07:21
:-anonymous
@:-anonymous
Ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe! Ich gehöre übrigens zu den restlichen 10%, die eher ein Bild gewählt hätten, auf dem sich Dagobert die Taler auf die Glatze prasseln läßt. Daune!
10.10.2004, 14:14:28
der_unbekannte_donaldist
@der_unbekannte_donaldist
in der aktuellen ausgabe ist in der literaturbeilage mit einem interview mit dem bekannten kinderbuch-illustrator maurice sendak und tony kushner(pulitzer-peisträger 1993) in dem auch einiges interesantes zum thema gesagt wird (wenn auch leicht mausisitisch...): ZEIT: Waren Comics für Sie wichtig? SENDAK: Oh ja! Comics, Cartoons, Max und Moritz, die Wilhelm-Busch-geschichten - wir kannten sie alle. Und natürlich Mickey Maus. Wir wurden übrigens im selben Jahr geboren. Ich bin drei Monate als Mickey. - Mickey und Minnie - irgenetws stimmte mit ihnen nicht. Mehr sage ich dazu nicht. Mäuse treiben es sehr oft miteinander. ich glaube, da ist ein problem, das noch niemand untersucht hat: welches sexuelle Problem haben Mickey und Minnie? KUSHNER: Mickey war schwul und Minnie eine Lesbe. ZEIT: Brauchen wir einen Psychotherapeuten? SENDAK: Ich glaube ja. Die Wahrheit sollte ans Licht.
11.10.2004, 18:01:50
:-anonymous
@:-anonymous
Der unbekannte Donaldist hat geschrieben: > KUSHNER: Mickey war schwul und Minnie eine Lesbe. > ZEIT: Brauchen wir einen Psychotherapeuten? > SENDAK: Ich glaube ja. Die Wahrheit sollte ans Licht. Das erinnert mich an die Zeit, als Grobian Gans Gustav Gans als Homosexuellen enttarnte. Allerdings kommt Sex in Entenhausen (mit oder ohne der unsäglichen Maus) ja generell nicht vor. D.h., der Leser bekommt davon zumindest nix mit. Demnach könnten also alle Entenhausener andersartig veranlagt sein. Man weiß so wenig... (ist in diesem Fall vielleicht auch besser so)... ...denkt sich Christian
11.10.2004, 19:00:42
:-anonymous
@:-anonymous
Du sagst es, Gnilho... Sex, Drogen aller Art und Tod sind meines Wissens die Tabuthemen im Disneykonzern (die Spielregeln stammen noch vom (W)altmeister selber). Ob also Micky homo ist, Karlo zu Sodomie neigt oder Goofy an der Flasche hängt - es ist so wie du sagst, wir werden es nie erfahren. Sorry übrigens für die mausistische Färbung dieses Beitrags - nimmt mir hoffentlich keiner übel ;-).
12.10.2004, 15:48:23
Bürgermeister von Timbuktu
@buergermeister_von_timbuktu
Vor einigen wenigen Jahren hat doch schon paTrick Bahners in einer seiner seltsameren Forschungen versucht darzulegen, dass eigentlich ganz Entenhausen homosexuell ist. Leider stammten ca. 60% der Bildbelege aus Ralf-König-Comics, er versuchte dann, Parallelen in den Körperhaltungen der Figuren zu finden, und schloß dann auch direkt auf die sexuelle Ausrichtung. Wurde bisher noch nicht im DD veröffentlicht. Ist vielleicht auch besser so. Ich warte immer noch auf eine schriftliche Fassung von seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung in Carlsruhe 2001 über PP, der war toll.
12.10.2004, 17:27:39
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